Die Diskussion um die 4-Tage-Woche ist ein Dauerthema und bekommt dank einer Studie der Jobbörse Stepstone neues Futter. Denn nach eigenen Angaben verbringen deutsche Arbeitnehmer:innen im Schnitt 8,7 Stunden pro Woche mit unproduktiven und redundanten Aufgaben oder unnötigen Meetings – also mehr als einen ganzen Arbeitstag.

Gleichzeitig sind 58 Prozent der fast 6.000 Befragten der Meinung, dass zu komplexe Prozesse ihre Arbeitsleistung beeinträchtigen. „Wenn Menschen ihre Arbeitszeit nicht sinnvoll einsetzen können, ist das eine Verschwendung kostbarer Zeit und wertvoller Ressourcen“, sagt Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei Stepstone.

Mehr produktiven Tätigkeiten widmen

Um das Problem zu lösen, würde für 46 Prozent schon eine klarere Kommunikation mit den Vorgesetzten helfen. 37 Prozent wünschen sich einfachere Prozesse. Generell geht es für viele darum, den Arbeitsalltag schlicht effektiver zu gestalten. Ein Viertel wünscht sich dabei den Einsatz moderner Technologien wie künstliche Intelligenz. Diese könnten helfen, „repetitive Aufgaben zu übernehmen, damit sich Menschen sinnhaften und produktiven Tätigkeiten widmen können, die zu ihren Kompetenzen passen“, so Zimmermann.

Die Hälfte ist unzufrieden im Job

Knapp die Hälfte der Arbeitnehmer:innen ist unzufrieden mit dem eigenen Arbeitgeber und 45 Prozent zeigen sich zudem enttäuscht mit dem Einsatz der eigenen Talente im Job. „Wir brauchen jeden im richtigen Job. Um dies zu erreichen, müssen die Anforderungen an den Arbeitsplatz und die Fähigkeiten der Mitarbeiter so gut wie möglich übereinstimmen“, fordert Zimmermann.

4-Tage-Woche als Lösung?

Als Lösung für ineffiziente Arbeitsabläufe wird immer wieder die 4-Tage-Woche ins Spiel gebracht. Laut einer Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung aus dem vergangenen Jahr wünschen sich das über 80 Prozent der Vollzeitangestellten. Gegner des Modells werfen ein, dass die Arbeit in weniger Zeit nicht zu schaffen sei. Die Stepstone-Studie legt allerdings nahe: Es ist eine Frage der Optimierung von Arbeitsabläufen. Dass das Konzept funktionieren kann, haben Langzeitstudien bereits bewiesen.

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