Wer mit den eigenen Produkten eine bestimmte Kundengruppe erreichen will, überlegt sich meist sehr genau, wo und wie man diese am besten findet und anspricht. Bei der Suche nach Nachwuchskräften und Auszubildenden scheint sich zielgruppenspezifisches Marketing aber offenbar noch nicht bei allen durchgesetzt zu haben.
Denn Unternehmen stellen ihre Stellenanzeigen für junge Leute auf Facebook ein – und dort sind die eben einfach nicht mehr unterwegs, zeigt eine Studie der Bertelsmann Stiftung und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Dass Firmen sich verstärkt Gedanken machen sollten, wie und wo sie ihre Fachkräfte von morgen finden können, zeigen weitere Zahlen: So konnten 44 Prozent der Unternehmen ihre Ausbildungsplätze im Ausbildungsjahr 2023/24 nur anteilig oder überhaupt nicht besetzen. Demgegenüber steht eine verschobene Wahrnehmung über das Angebot der Ausbildungsplätze: Jeder vierte junge Mensch denkt, dass es davon hierzulande zu wenige gibt.
Hier sucht die Gen Z bevorzugt nach Jobs
Jugendliche suchen weitestgehend dort nach Ausbildungsstellen, wo Unternehmen sie auch teilen und veröffentlichen. Dabei werden Online-Stellenausschreibungen von beiden Seiten bevorzugt, auch die Vermittlung durch die Bundesagentur für Arbeit spielt eine wesentliche Rolle. An dritter Stelle stehen bereits die Social-Media-Kanäle.
Blickt man aber genauer auf die Nutzungsgewohnheiten der jungen Menschen auf der einen und der Betriebe auf der anderen Seite, wird schnell klar: Abseits von Instagram – das Netzwerk stellt sowohl für Firmen als auch Gen Z die Nummer eins dar – wird ein Match schwierig. 71 Prozent der Betriebe schalten Jobinserate auf Facebook, wo aber nur ein Viertel der jungen Menschen unterwegs ist. Stattdessen guckt sich fast jeder zweite aus der Gen Z für Ausschreibungen auf YouTube um. Dort sind jedoch nur 18 Prozent der Firmen aktiv. Eine deutliche Diskrepanz zeigt sich ebenso bei TikTok: Fast ein Drittel der Jugendlichen hält auf der Plattform auch nach Jobs Ausschau – Unternehmen nutzen das Portal nur zu 3,6 Prozent für Gesuche.
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