„Selbst und ständig“ ist die gern gewählte Antwort, wenn man Selbstständige nach ihrem Arbeitsaufwand fragt. Je kleiner das Unternehmen dabei ist, desto härter wird offenbar gearbeitet, wie eine neue Händlerbefragung von SumUp nahelegt. Demnach gehören Kleinunternehmer:innen in Deutschland zu den Selbstständigen, die am härtesten arbeiten. Bei 27,9 Prozent der Befragten liege die wöchentliche Arbeitszeit zwischen 40 und 60 Stunden.

Dem Handwerksblatt zufolge liegt Deutschland damit hinter Irland und Großbritannien, wo ein Drittel der Kleinunternehmer:innen so viel arbeitet und vor Italien (25,6 Prozent). In Frankreich lässt man es hingegen eher entspannt angehen. Dort geben 15 Prozent der Befragten an, 40 bis 60 Stunden pro Woche zu arbeiten. Zurück nach Deutschland: Knapp ein Drittel der Befragten (31,9 Prozent) arbeitet wöchentlich nach eigenen Angaben zwischen 20 und 40 Stunden, 26 Prozent weniger als 20 Stunden.

Wenig Pausen, kaum Urlaub

Hinzu kommt: Kleinunternehmer:innen arbeiten nicht nur viel, sie lassen auch die Erholung häufig zu kurz kommen. 39 Prozent der Befragten machen aus Zeitgründen keine regelmäßige Mittagspause. In anderen Ländern sind die Zahlen teils deutlich geringer. In Italien machen nur zehn Prozent keine Mittagspause. Wenn Kleinunternehmer:innen in Deutschland Pause machen, dann aber durchaus auch mal länger: Knapp 22 Prozent lassen die Arbeit zwischen 30 Minuten und einer Stunde ruhen.

Auch beim Jahresurlaub schränken sich Kleinunternehmer:innen im Vergleich zu regulär Angestellten eher ein. 23 Prozent machen nur ein bis zwei Wochen pro Jahr Urlaub, gut elf Prozent sogar weniger als eine Woche. Aber: Über ein Drittel orientiert sich mit drei bis vier Wochen am Standard-Urlaubspensum und knapp 13 Prozent nehmen sogar ein bis zwei Monate frei – das kann man sich dann aber wohl nur leisten, wenn der Laden läuft.

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