Alle Jahre wieder gibt die CES in Las Vegas Anfang des Jahres das Trendbarometer für die kommenden Monate und Jahre. Seit Jahren heißen die Trends: Künstliche Intelligenz, autonome Autos und immer größere Fernseher. Daneben gibt es Gadgets, Smartphones, faltbare Bildschirme, Wearables und smarte Heimelektronik. Das wird auch 2019 nicht anders. Die Branche befindet sich in einem Zustand der Optimierung und Weiterentwicklung, echte Innovationen gibt es nur im Kleinen.
In diesem Jahr setzt sich die OLED-Technologie endgültig bei allen TV-Herstellern durch. Lange Jahre eine Solo-Show von LG, zogen Panasonic, Samsung und Co. mit Prototypen nach und gehen spätestens 2019 in Serie. Für den Wettstreit um Technologie, Bildqualität und vor allem den Preis ist das eine gute Sache. OLED-Fernseher sind mittlerweile auch für den Otto Normalverbraucher erschwinglich. Samsung zeigt einen ganz besonderen OLED-TV mit Quantenpunkten, wie Heise berichtet. Neben OLED ist das große TV-Thema 8K. Die Branche setzt für die Zukunft geschlossen auf die doppelte Ultra-HD-Auflösung, das Problem bleibt aber: Die Inhalte-Anbieter kommen nicht hinterher. Selbst 4K-Inhalte bekommt man derzeit nur vereinzelt, die privaten deutschen TV-Sender bieten ihr Programm bis heute nicht einmal in veraltetem HD frei verfügbar an. Dem Konsumenten teure 8K-Geräte schmackhaft zu machen, wird auch noch in den kommenden Jahren zur kreativen Mammutaufgabe für alle PR-Abteilungen.
Weiter ist man da schon beim Thema KI: Digitale Assistenten von Google, Amazon und Samsung stehen mittlerweile in vielen Wohnzimmern, bis auf Amazon haben die meisten Anbieter aber noch Nachholbedarf, was die Reichweite angeht. Die CES wird von allerlei offensichtlichen und weniger offensichtlichen Kooperationen geprägt sein, um den Platzhirsch anzugreifen. Spannend wird sein, welchen Stellenwert das Thema Datensicherheit auf der Technikmesse haben wird. In den vergangenen Jahren zeigten sich die Aussteller eher bedeckt, von „Das ist uns sehr wichtig"-Floskeln abgesehen. Das Datenskandal-Jahr 2018 dürfte und sollte zu einem Umdenken führen.
Der Star der Technologie-Messe CES wird in diesem Jahr wohl das Thema Mobilität sein. E-Autos sind sowieso im Trend, autonome Mobilität wird mittlerweile von allen großen Herstellern erprobt und smart werden die Autos sowieso. Virtual Reality fürs Entertainment der Fahrgäste, Augmented Reality für die Navigation, Kameras, Sensoren, integrierte Sprachassistenten – kein Technik-Feld pulsiert so sehr wie das altehrwürdige Auto. Audi, Mercedes und Co. sind mittlerweile Stammgäste der Messe und sorgen neben witzigen Gadgets, faltbaren Smartphones und smarten Wasserkochern hoffentlich für die nötigen Aha-Momente in Las Vegas.
Fernseher wachsen weiter
Im Vorfeld der CES teilten Analysten des Veranstalters CTA (Consumer Technology Association) mit, dass davon auszugehen sei, dass die durchschnittliche Größe von LCD-Fernsehern weiter steigen wird, so Heise. In Deutschland etwa liege der Durchschnitt aktuell bei 45 Zoll. Für die Steigerung werden aber nicht die 4K-Fernseher sorgen, sondern die 8K-TVs, die auf der CES von quasi allen Herstellern erwartet werden. Ob die Prognosen der Analysten eintreffen, muss man aber abwarten. Für die CES hat nach Samsung auch LG 8K-Serienmodelle angekündigt, ansonsten bringt die Branche Prototypen mit oder hält sich bedeckt. Zudem werden die Geräte zum Start exorbitant teuer sein. 200.000 verkaufte Geräte allein in den USA, wie es die CTA-Prognosen vorhersagen, erscheinen sehr optimistisch, ebenso wie die erwarteten 1,5 Millionen Geräte bis 2022.
Micro-LED-Fernseher von Samsung: Doch eine Innovation
Auf der CES im vergangenen Jahr präsentierte Samsung mit „The Wall" einen 146 Zoll großen Riesenfernseher mit Micro-LEDs. In diesem Jahr hat das Unternehmen eine 75 Zoll große Version für den Heimgebrauch im Gepäck. Das spannende: Der Fernseher mit UHD-Auflösung ist modular, die 75-Zoll-Version also im Prinzip nur eine Konfiguration, die der Einfachheit halber so in den Handel kommt, so Golem. Theoretisch kann man sich die einzelnen Module so zusammenstellen, wie man möchte, etwa für ein breites oder höheres Bild. Problem für den Heimgebrauch: Die einzelnen Module haben vergleichsweise große Abstände, die das Heimkino-Erlebnis stören können. Für die „Heim“-Variante sollen die Abstände aber verringert werden.
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