Die Öffentlichkeit wurde am 9. Januar von der Weltgesundheitsorganisation WHO vor dem Coronavirus gewarnt. Dieser trat in der chinesischen Stadt Wuhan auf und sorgte für Lungenentzündungen. Infiziert haben sich die ersten Betroffenen mutmaßlich auf einem Fischmarkt. Die amerikanische Behörde CDC (Zentrum für Seuchenkontrolle und –prävention) warnte bereits am 6. Januar vor dem Ausbruch. Der kanadische Warndienst Bluedot schickte schon am 31. Dezember 2019 eine Warnung heraus, berichtet Wired.
Bluedot arbeitet zur Früherkennung von Seuchen auch mit künstlicher Intelligenz. Der Bluedot-Algorithmus durchsucht dabei lokale Nachrichten, Foren und Blogs – Social Media werde allerdings bewusst nicht genutzt, weil die Daten darüber oft wenig vertrauenswürdig seien. Zudem hat Bluedot Zugriff auf Ticket-Daten von globalen Fluggesellschaften und kann darüber vorhersagen, wo infizierte Menschen hinreisen. So konnte Bluedot etwa voraussagen, dass das Virus von Wuhan aus nach Bangkok, Seoul, Taipei und Tokio wandern würde.
Gegründet wurde Bluedot von Kamran Khan, der 2003 beim SARS-Ausbruch in Toronto arbeitete und seitdem versuchte, eine bessere Möglichkeit der Früherkennung zu entwickeln. Auch SARS hatte seinen Ursprung damals in China. Bei Bluedot, 2014 gegründet, arbeiten heute 40 Ärzte und Programmierer am KI-Algorithmus, der Spracherkennung und maschinelles Lernen nutzt, um Nachrichtenbeiträge in 65 Sprachen zu durchsuchen und parallel Flugdaten und Reports über Krankheitsausbrüche bei Tieren abgleicht. Die KI kümmert sich aber nicht allein um die Vorhersage, sondern sammelt die Daten, die dann von menschlichen Mitarbeitern analysiert werden. Bluedot sendet die Reports dann an Gesundheitsbeauftragte in etwa zwölf Ländern.
Laut Wired habe China diesmal schneller reagiert als etwa damals beim SARS-Ausbruch, dem Land wird aber vorgeworfen, die Ausmaße herunterzuspielen. China spricht aktuell von 3.000 Infizierten, Experten halten das für zu niedrig. Bis zum Montag stieg die Zahl der Toten auf nunmehr 80, so der Tagesspiegel.
EU-Kommission: Huawei darf wohl beim 5G-Ausbau mitmischen
Am Mittwoch will die EU-Kommission einen Maßnahmen-Bericht für den Umgang mit Sicherheitsrisiken beim 5G-Ausbau vorstellen. Nach Informationen von Business Insider will man Huawei dabei offenbar nicht ausschließen. Der chinesische Anbieter könnte sich damit auch am Netzausbau in Deutschland beteiligen. Damit stützt die EU-Kommision die Position von Bundeskanzlerin Merkel, die sich ebenfalls gegen einen Huawei-Ausschluss stellt.
5G-Ausbau: BDI stellt sich gegen Huawei
Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) spricht sich für den Ausschluss von 5G-Anbietern aus, die als Sicherheitsrisiko gelten und meint damit Huawei. Gegenüber dem Handelsblatt sagte BDI-Präsident Dieter Kempf: „Es darf keine Einflussnahme durch ausländische Staaten geben. Die Sicherheit von Daten und Netzen hat oberste Priorität.“ Die Netzbetreiber bräuchten jetzt Rechtssicherheit, damit sich der Ausbau nicht weiter verzögere. Noch im vergangenen Jahr hatte sich Kempf gegen den Ausschluss einzelner Anbieter ausgesprochen.
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