Bund und Länder haben begonnen, den Corona-Lockdown zu lockern. Geschäfte dürfen wieder öffnen, Schüler werden wieder unterrichtet und auch Ausflüge sind vielerorts nicht mehr verboten. Die Lockerungen bedeuten aber auch, dass wieder mehr Menschen unterwegs sind – sowohl in den Städten als auch im Nah- und Fernverkehr. Da nach wie vor ein Abstand von 1,5 Metern zu anderen Personen eingehalten werden soll, gilt es, selbstverantwortlich zu handeln.
Um das zu unterstützen, setzen Unternehmen vermehrt auf technologische Hilfsmittel. Die Deutsche Bahn will in einem Pilotprojekt Videoüberwachung dazu nutzen, die Passagiere besser auf die Züge zu verteilen und damit die Einhaltung des Sicherheitsabstands zu gewährleisten. Dafür arbeitet der Konzern mit einem KI-StartUp zusammen. Aldi Süd will viele seiner Filialen mit Sensoren ausstatten und ein Ampelsystem in den Märkten einführen.
Deutsche Bahn: Fahrgastverteilung per KI
In Stuttgart testet die Bahn seit dem 27. April ein System, das sicherstellen soll, dass die Fahrgäste im Nahverkehr genügend Abstand zueinander halten. Dafür werden zum einen die bereits installierten Überwachungskameras eingesetzt. Zusätzlich kommt die Technologie des Berliner StartUps Brighter AI zum Einsatz, um den Datenschutz sicherzustellen, so T3n. Die Gesichter der gefilmten Personen werden dabei durch künstliche Nachbildungen ersetzt, um die Erkennung der Personen zu unterbinden.
Personenbezogene Daten wie Gesichter würden geschützt und danach zu Analysezwecken zur Verfügung gestellt. Damit ermögliche man Marian Gläser, Chef von Brighter AI, zufolge, „langfristig zahlreiche Anwendungsfälle und neue Geschäftsmodelle unter dem Schutz der persönlichen Identität“. Langfristig wolle die Bahn mit diesem System Fahrgastströme besser leiten und die Planung der Kapazitäten verbessern. In Stuttgart wird das Projekt zunächst ohne Passagiere getestet und soll Mitte Mai in den regulären Betrieb übergehen.
Aldi Süd: Digitale Einlasskontrollen
Um die Mitarbeiter zu entlasten, die derzeit die Corona-Schutzmaßnahmen überwachen, will Aldi Süd in knapp 2.000 Filialen digitale Einlasskontrollen einführen, und zwar Bildschirme mit einer Ampelfunktion. Das Zählsystem basiere dabei auf Videoüberwachung und einer Analyse-Software, berichtet die FAZ. Die Mitarbeiter werden per App oder Anruf über die Auslastung im Markt informiert.
Da es je nach Bundesland und Stadt unterschiedliche Regelungen gibt, werden „aktuell in verschiedenen Regionalgesellschaften unterschiedliche digitale Einlasskontrollen zur Zutrittssteuerung getestet“, so Aldi Süd gegenüber der Lebensmittelzeitung, die zuerst darüber berichtete. Aldi Süd setzt dafür die Technik eines Stuttgarter Analyse-StartUps ein.
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