Der Kampf gegen Corona dauert immer noch an. Einige innovative Produkte wurden extra dafür entwickelt, andere könnten in der Pandemie von Nutzen sein – hier eine kleine Auswahl.
Smarte Yoga-Matte gibt Anweisungen
Yoga soll die Glieder an- und den Geist entspannen, gerade in Krisenzeiten ist Gelassenheit ja wichtig. Wer keine Zeit für oder Lust auf einen Yoga-Coach hat und „Krieger“ oder „Kobra“ trotzdem hinbiegen will, könnte auf YogiFi zurückgreifen – eine sprechende Hightech-Yogamatte. Die Matte ist mit Sensoren und einem Sprachassistenten ausgerüstet, das System leitet via Smartphone die Übungen an und gibt Hinweise bei Fehlstellungen. Nutzer können aus unterschiedlichen Programmen auswählen und mittels Fitnesstracker oder einer Apple Watch sogar bestimmte Daten und (Vital-)Werte messen lassen.
Die smarte Matte stammt von dem indischen Unternehmen Wellnesys. Yogifi wurde 2020 bereits auf der alljährlich stattfindenden Tech-Messe CES in Las Vegas mit dem Innovationspreis ausgezeichnet. Dort soll es auch schon jede Menge Gespräche mit möglichen Vertriebspartnern in aller Welt gegeben haben, unter anderem mit Fitnessstudio-Betreibern. Im Herbst soll die Matte auf den Markt kommen. Vorgesehener Preis: Rund 260 Euro.
Reporter der Süddeutschen Zeitung, die auch auf der CES waren, urteilen jedoch verhalten: „Allzu meditativ ist das Ganze allerdings nicht, die holprig zusammengeschusterten Anweisungen erinnern eher an die automatischen Durchsagen auf deutschen Bahnhöfen. Wem es noch nicht reicht, sich von einem Teppich zutexten zu lassen, kann die Matte zudem mit Alexa verbinden, dem ebenfalls sprechenden künstlichen Haus- und Hof-Assistenten des Online-Händlers Amazon. Erster Eindruck: Oje!“
Anti-Corona-Warnband hilft gegen Gesichtsbetatschen
Ein Übertragungsrisiko für das Coronavirus besteht in der (schlechten) Angewohnheit, sich im Gesicht anzufassen – das US-StartUp Slightly Robot will das verhindern und hat dafür eine Art Alarm-Armband entwickelt. Mögliche Keime bzw. Viren an den Händen sollen so von Mund, Nase und Augen ferngehalten werden. Das smarte Band Immutouch nutzt einen Gravimeter und vibriert, wenn die Hand des Nutzers eine zuvor eingestellte Haltung einnimmt – man/frau sich also zum Beispiel ins Gesicht fassen will. Langfristig könnten sich Nutzer damit eventuell auch das Gesicht-Betatschen abgewöhnen. Eine App zeigt an, wie oft sich Nutzer ins Gesicht gefasst haben – im Durchschnitt mache der Mensch das 23 Mal pro Stunde, heißt es bei Slightly Robot.
Drei Freunde haben das StartUp Slightly Robot schon 2015 in Seattle gegründet und ein derartiges Warnband ursprünglich schon für ähnliche schlechte Angewohnheiten wie Nägelkauen und Hautzupfen entwickelt. Am 9. März kam das Anti-Corona-Warnband auf den Markt. „Wir sahen Tausende von Menschen in unserer Gemeinde, die aufgrund des Coronavirus' Arbeit verloren und dachten, dass dies ein direkter Weg wäre, wie diese Menschen sich gegen die Pandemie, die ihnen ihre Arbeit nahm, zur Wehr setzen könnten“, erklärt Mitgründer Justin Ith. Daher soll das Gerät auch „so nah wie möglich am Selbstkostenpreis“ verkauft werden. Der Preis liegt bei 49,99 US-Dollar.
Cooles Schlafband soll nächtliches Grübeln verhindern
Gelassenheit in der Krise, Teil Zwei: Wem tagsüber die Yoga-Matte nicht hilft, der könnte es nächtens mit dem Schlafsystem von Ebb versuchen. Das dazugehörige dreilagige Stirnband hat ein flüssigkeitsgefülltes Minikissen, das das Gehirn kühlen soll – mit „PrecisionCool-Technologie“. Die dafür nötige Temperatur kann der um den Schlaf gebrachte Nutzer selbst an einem extra Gerät einstellen. Durch die Kühlung soll die Stoffwechselaktivität in der vorderen Hirnrinde reduziert werden und der Nutzer entspannt im Land der Träume wandeln. Überaktivität im frontalen Kortex des Gehirns soll laut Ebb die Hauptursache für Schlaflosigkeit sein.
Das US-Unternehmen Ebb Therapeutics wurde 2008 von dem Psychiater und Schlafmediziner Dr. Eric Nofzinger gegründet und wird unter anderem durch die National Institutes of Health, einer Behörde für biomedizinische Forschung des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums, finanziell unterstützt.
„Wenn Sie von Pillen bis Kissen mit wenig Erfolg alles ausprobiert haben, können wir es kaum erwarten, dass Sie Ebb kennenlernen“, heißt es im Produktinformationsblatt. Acht von zehn Ebb-Nutzern in klinischen Studien haben gesagt, dass das Kühlungsband ihnen half, schneller einzuschlafen und der Schlaf allgemein besser war. Um den Schlaf bringen könnte einen allerdings der stattliche Preis von 299 US-Dollar.
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