„Das Internet, das wir so gut kennen und lieben, ist abgefcked“ – so lautet die unmissverständliche Feststellung des IT-Dienstleisters Mozilla. Die Non-Profit-Organisation ist u. a. für Produkte wie den Internetbrowser Firefox bekannt. Der Browser hat laut einer Erhebung von Statcounter im August 2020 den drittgrößten Marktanteil an den weltweiten Page Views mit 5,4 Prozent, Google Chrome erzielte hier deutlich mehr – rund 56,9 Prozent, Apples Browser Safari 13.1 6,3 Prozent.
Eigenen Angaben nach kämpft Mozilla schon seit 20 Jahren für ein besseres Internet – dessen Relevanz sich vor allem in der Pandemie noch einmal enorm erhöht hat. Auf der eigenen Webseite hat Mozilla jetzt einen Beitrag von Lindsey Shepard, Chief Marketing Officer der Mozilla Corporation und als solche verantwortlich für die Kampagne, unter dem Titel „Aus Liebe zum Web“ veröffentlicht. Demnach laufe im Word Wide Web derzeit so einiges schief: „Diese wunderbare digitale Welt hat sich zu einem Ort entwickelt, der voller Falschinformationen, Korruption und Gier ist. Und in den vergangenen Jahren haben wir beobachten müssen, wie Big Tech, Regierungen und fragwürdige Akteure immer dominanter, dreister und gefährlicher wurden“, schreibt sie.
Katzenvideos und kritische Auseinandersetzung
Doch sollte es anders laufen, wie im Weiteren deutlich wird: „Ob es die Freude am Absurden ist – ein Hoch auf Katzenvideos – oder ob es darum geht, sich mit äußerst kritischen Dingen zu befassen, wie dem Kampf gegen eine globale Pandemie: Wir alle brauchen ein Internet, in dem der Mensch an erster Stelle steht. Nicht der Profit.“ So stelle Mozilla selbst stets die Privatsphäre in den Fokus seiner Produkte und zeige damit, dass es dass es durchaus möglich sei, als Tech-Unternehmen moralisch zu handeln.
Die Kontrolle zurückholen
Angeprangert werden im Zuge dieser Werbekampagne all jene, die die „Privatsphäre mit Füßen treten, um uns Dinge zu verkaufen, die wir gar nicht brauchen“. So seien Unternehmen wie Facebook und YouTube davon abzuhalten, „weiterhin zur desaströsen Verbreitung von Falschinformationen und politischer Manipulation beizutragen.“
Konkret fordert das Unternehmen deshalb alle Nutzer auf, sich die nötige Kontrolle über Inhalte zurückzuholen, zu nutzen was was gefällt bzw. Verzichtbares auszusortieren. Dazu zähle etwa die Möglichkeit, dass Facebook und instragram Usern quer durchs Netz folgen könnten, was sich verhindern lasse. Darüber hinaus verlinkt Mozilla zu den Themen Desinformationen und Hate Speech, hier wird auch auf ein passendes Firefox-Browser-Add-On verwiesen, mit dem der Newsfeed „freundlicher“ werde. Und User sollen per Twitter mitteilen, was sie noch so im Netz stört bzw. was geändert werden muss. „Je mehr wir darüber sprechen, desto größer ist der Unfck-Effekt“, schreibt Shepard.
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