Facebook hat eine Sammelklage wegen Verletzung der Privatsphäre beigelegt. Dafür zahlte der Social-Media-Konzern aktuell umgerechnet 539 Millionen Euro. Dem zuständigen US-Bezirksrichter James Donato zufolge sei Facebooks Zahlung die größte dieser Art, um einen Rechtsstreit wegen Verletzung der Privatsphäre in den USA aus der Welt zu schaffen.
Grund für die Sammelklage war, dass Facebook im Jahr 2015 eine App entwickelt hatte, mit der Gesichter gescannt und anschließend mit dem Facebook-Profil der entsprechenden Person verknüpft werden konnten. Die App hatte damals User-Daten ohne deren Zustimmung genutzt, woraufhin sich im US-Staat Illinois etwa 1,6 Millionen Facebook-Nutzer der Klage angeschlossen hatten. Jeder von ihnen könne nun mit mindestens 345 Dollar entschädigt werden. Facebook sei seinerseits froh, eine Vereinbarung getroffen zu haben, mit der dieser Fall nun abgeschlossen sei, meldet das Handelsblatt.
Lieferando hat Restaurant-Webseiten von Partnern kopiert
Der Mutterkonzern von Lieferando Just Eat Takeaway hat in Europa etwa 120.000 Domains registriert, die den Webseiten von Restaurants, mit denen der Lebensmittellieferdienst zusammenarbeitet, stark ähneln. Allein 50.000 Webseiten seien es in Deutschland, unter 18.000 URLs seien Schattenwebseiten erstellt worden. Über diese habe Lieferando die Bestellungen anstelle des Restaurants angenommen, wie der Bayerische Rundfunk (BR) ermittelt hat.
Lokale, die Lieferando nutzen, müssen meist etwa 13 Prozent Vermittlungsprovision pro Bestellungen zahlen – auch, wenn sie eigene Fahrer beschäftigen. Wer darüber hinaus Lieferandos Logistik nutzt, muss mit bis zu 30 Prozent Gebühr rechnen. Lieferando zufolge sei die Erstellung solcher Webseiten „vertraglich geregelt“. Sie würden „unseren kleinen Restaurantpartnern zusätzliche Umsätze“ verschaffen, erklärte der Konzern auf BR-Anfrage. Das Bundeskartellamt wolle nun die Marktentwicklung des Unternehmens aufmerksam beobachten, ein Verfahren gebe es bislang nicht.
Deichmann-Chef fordert Ladenöffnungen am 8. März
Heinrich Deichmann sprach sich dafür aus, dass der stationäre Handel am 8. März wieder öffnen solle. Der Chef des großen deutschen Schuheinzelhändlers wies darauf hin, dass der Lockdown derzeit 50.000 Händler und etwa 250.000 Arbeitsplätze gefährde und kritisiert zudem fehlende Entschädigungen.
„Die Politik ist bislang leider sehr einfallslos. Es ist schon ein Armutszeugnis, dass die einzige große Antwort auf die Pandemie bisher der Lockdown ist – das wird Deutschland nicht gerecht“, sagte im Interview mit dem Handelsblatt und erläutert, dass die Geschäfte sichere Orte seien: „Die Ansteckung ist unter den Beschäftigten des Einzelhandels sogar mit 0,6 geringer als im Bevölkerungsdurchschnitt mit 0,8.“ Zudem dürfe man seiner Meinung nach nicht nur Inzidenzwerte betrachten, sondern solle die Belegung der Intensivbetten und Todeszahlen mit betrachten, bei denen ein Abwärtstrend zu erkennen sei. Gleichsam müsse die Politik mehr Möglichkeiten schaffen, sich überall testen zu lassen, so seine Ideen, um Öffnungen zu realisieren.
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