Der Großbrand in einem Gebäudekomplex in der Essener Innenstadt ist seit dem frühen Dienstagmorgen gelöscht. Allerdings bestehe vorerst Einsturzgefahr, die Brandstelle ist für Menschen noch nicht betretbar. Die Polizei Nordrhein-Westfalen nutzt für die Untersuchung der Wohnanlage stattdessen einen Roboter mit Kamera. Ein Polizeisprecher habe laut Spiegel bestätigt: „Der kommt zum Einsatz.“
„Er“ ist in diesem Falle Spot, ein vierbeiniger Roboterhund der Firma Boston Dynamics, den die Polizei in Nordrhein-Westfalen erst vor wenigen Wochen im Rahmen ihres „Innovation Labs“ vorgestellt hatte. Spot wiegt 35 Kilogramm und kann die ausgebrannte Anlage untersuchen, ohne Einsatzkräfte in Gefahr zu bringen. Über eine Kamera können sich die Ermittler ein Bild der Situation machen.
Spot: Eigentlich nur zur Probe
Bei der Vorstellung hatte Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) noch betont, dass es sich zunächst um ein Pilotprojekt handelt: „Niemand sagt, den brauchen wir jetzt akut; aber wir testen hier, in welchen Bereichen der Roboter uns in der Zukunft nutzen könnte.“ Eine erste Antwort darauf gibt nun der Einsatz in der Wohnanlage in Essen. In New York hatte man ein entsprechendes Pilotprojekt nach großer Kritik gestoppt und auch in Deutschland waren die Reaktionen gemischt, im Internet erntete die Polizei Spott.
Brandursache ungeklärt
Die Feuerwehr benötigte mehr als 24 Stunden, um das Feuer zu löschen. Starke Winde hatten das Feuer immer wieder neu angefacht. Erst um sieben Uhr am Dienstagmorgen meldeten die Einsatzkräfte „Feuer aus“. 35 Wohnungen wurden komplett zerstört, 128 Menschen haben ihre Wohnung verloren, drei Bewohner erlitten Rauchgasvergiftungen. Die Brandursache ist bislang unklar. Vor Kurzem habe es eine Serie von Bränden in Essen gegeben.
Kommentar schreiben