Die Zahl an Betrügereien im digitalen Raum belastet nicht nur Endverbraucher massiv. Auch Händler und Unternehmen geben Jahr für Jahr Unsummen an Geld für die Betrugsprävention aus. Jedoch werden gerade im Online-Handel mittels softwarebasierter Lösungen oft auch echte Kunden als vermeintliche Betrüger fehlidentifiziert und vom Kauf ausgeschlossen. Dem möchte die von Experian angekündigte Software AI:drian mittels Machine Learning ein Ende setzen. Durch eine genauere Identifikation echter Betrugsversuche sollen letztlich weniger echte Kunden abgelehnt und somit Umsätze von bis zu 15 Prozent gerettet werden können.
„Vom Türsteher zum Umsatzbringer“
Ein einfacher Bestellvorgang ist heutzutage ein Muss, um sich im Online-Handel behaupten zu können. Doch trotz aller Einfachheit wünschen sich Händler dennoch einen möglichst effizienten Schutz vor Kreditkartenbetrug und Co. Wie Experian unter Berufung auf eine Studie der Payment-Beratung CMSPI ausführt, sind jedoch die Umsatzeinbußen tatsächlicher Kreditkartenbetrügereien ein deutlich geringeres Übel (2 Milliarden Euro) als jene Einbußen, die durch fälschlicherweise als Betrugsversuche identifizierten echte Kunden (23 Milliarden Euro) entstehen würden.
Eine Betrugspräventionssoftware sollte daher nicht statisch immer die gleichen Muster abfragen, sondern in der Lage sein, dazuzulernen und sich weiterzuentwickeln. Mit dem „Transaction Miner“ möchte Experian diese Lücke schließen. Die in AI:drian enthaltene Software-Komponente soll in der Lage dazu sein, die Rate dieser „False Positives“ um bis zu 60 Prozent zu senken. Das soll nicht nur die manuelle Nacharbeit in der Kontrolle von Bestelleingängen senken, sondern auch andernfalls verlorene Umsätze retten können.
Sicheres Daten-Hosting in Deutschland
Die neue Software steht ab sofort Kunden aus den Bereichen E-Commerce, Payment und Telekommunikation in der gesamten DACH-Region zur Verfügung. Sämtliche der verarbeiteten Daten werden innerhalb einer eigenen Cloud auf deutschen Servern gehostet. Die Cloud-Plattform erlaubt auch eine Weiterleitung der gesammelten Informationen an Drittsysteme der Kunden, um beispielsweise Kundendaten stets aktuell zu halten.
Je digitaler die Welt und auch Finanzmittel und Zahlungen werden, desto trickreicher werden Betrügereien. Ob nachgeahmter Fake-Shop, Kreditkartenbetrug oder Hacker, die sich an Daten bereichern – für Unternehmen wird es dabei zunehmend schwerer sich zu schützen. Zu Beginn dieses Jahres hatte eine Befragung der Allianz-Tochter AGCS ergeben, dass Cyberangriffe für Unternehmen heutzutage den größten Risikofaktoren darstellen.
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