Google startet die erste Beta-Phase für die Privacy Sandbox. Das hat der Konzern am Dienstag angekündigt. Die Privacy Sandbox, die Google im vergangenen Jahr für Android angekündigt hat, ist eine branchenweite Initiative, die sich dem Datenschutz verschrieben hat. Es sollen Lösungen für digitale Werbung gefunden werden, die die Weitergabe von Nutzerdaten einschränken und nicht auf App-übergreifende Identifier setzen. Kurzum: Die Privatsphäre der Nutzer soll besser geschützt werden.
Sowohl App-Entwickler als auch die Nutzer selbst sollen bessere Einstellungsmöglichkeiten für den Datenschutz bekommen. Die Beta wird nun schrittweise eingeführt und soll nach und nach erweitert werden. Zunächst sind einige wenige Android-13-Geräte an der Reihe. Google setzt dabei hierzulande auf ein Opt-In-Verfahren. Nutzer, die eine entsprechende Mitteilung erhalten, entscheiden selbst, ob sie teilnehmen möchten oder nicht.
Wegbrechende Werbeeinnahmen?
Für Entwickler bietet die Privacy Sandbox neue APIs, bei denen der Datenschutz im Mittelpunkt stehen soll. Dabei sollen keine Identifier – grob gesagt Cookies – benutzt werden, die die Aktivitäten über mehrere Anwendungen oder Websites hinweg tracken. Stattdessen soll den Nutzern Werbung ausgespielt werden, die für sie relevant ist. Auf Anbieterseite soll damit zugleich die Wirksamkeit von Werbemaßnahmen verbessert werden. Google spekuliert hier also auf höhere Conversion Rates dank zielgerichteter Werbung.
Nach Google-Lesart schaden andere Ansätze Werbeanbietern eher, weil ausgespielte Werbung weniger Erfolg verspricht und im Gegenteil die Nutzer nervt. Google arbeite ganz bewusst mit Entwicklern zusammen, um einerseits die Privatsphäre der Nutzer zu schützen, auf der anderen Seite aber auch die Einnahmen für Anbieter zu stärken. Mit dabei sind etwa Rovio, Wolt und Yahoo.
Ob das am Ende tatsächlich funktioniert, muss sich zeigen. Als Apple ankündigte, die Privatsphäre der Nutzer künftig besser schützen zu wollen, musste Meta einen herben Börsenverlust einstecken. Personalisierte Werbung, auf die der Konzern massiv setzt, wird mit dem neuen System erschwert. Google betont, dass der eigene Ansatz ein vollkommen anderer ist als der von Apple, trotzdem bedeutet der Schritt für die Branche ein Umdenken bei mobiler und personalisierter Werbung.
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