Elon Musk hatte angekündigt, Teile des Codes für den Empfehlungs-Algorithmus von Twitter öffentlich verfügbar zu machen. Am Samstag war es nun so weit und es soll nur der Anfang gewesen sein. In einem Tweet erklärte Musk, dass der größte Teil des Codes nun online einsehbar sei und in den kommenden Wochen „buchstäblich alles, was zur Anzeige eines Tweets beiträgt, als Open Source“ herausgegeben werde.
Musk verspricht ein „Höchstmaß an Transparenz“, es werde aber Quelltext zurückgehalten, der die Privatsphäre der Nutzer beeinträchtigen könnte, so Heise. Auch der Quelltext, der für Werbeempfehlungen zuständig ist, bleibt unter Verschluss. Mit der Veröffentlichung erhofft sich Musk eine Verbesserung der Nutzererfahrung auf Twitter. Probleme könnten nun schneller gefunden. Auf Basis von Nutzer-Feedback soll der Algorithmus jetzt alle ein bis zwei Tage aktualisiert werden.
Kurz nach der Veröffentlichung tauchten bereits die ersten Analysen im Netz auf und fanden teils kuriose Zeilen im Code, wie etwa The Platformer berichtet. So gibt es – wie bereits vermutet wurde – tatsächlich Sonderregeln für Elon Musk. Im Code taucht die Variable „author_is_elon“ auf, was nahelegt, dass seine Tweets bevorzugt werden. Musk sagt, er habe davon nichts gewusst. Es wird auch erfasst, ob Nutzer den Demokraten oder den Republikanern nahestehen. Dies diene aber vor allem statistischen Zwecken, heißt es. Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat bereits angekündigt, zu untersuchen, ob eine solche Manipulation in Deutschland rechtens wäre.
Google wettert gegen Microsoft
Die Google-Mutter Alphabet wirft Microsoft vor, sich auf dem Cloud-Markt unfaire Vorteile zu verschaffen. „Microsoft hat definitiv eine sehr wettbewerbsfeindliche Haltung in der Cloud“, sagte Amit Zavery, Vizepräsident von Google Cloud, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Microsoft erschwere Kunden den Anbieterwechsel durch das Bündeln von Produkten und durch seine Lizenzpolitik. Google fordert die EU auf, die Praktiken zu untersuchen. Es gehe dabei nicht um Google, sondern um die Wahlmöglichkeiten der Kunden. Microsofts Cloud-Angebot Azure hat aktuell einen Marktanteil von über 20 Prozent.
ChatGPT: Italien leitet Verfahren ein
Italiens Datenschutzbehörde hat ein Verfahren gegen OpenAI, das Unternehmen hinter dem KI-Chatbot ChatGPT, eingeleitet. „Es fehlt die Rechtsgrundlage für eine massenhafte Erhebung und Speicherung personenbezogener Daten, um die dem Betrieb der Plattform zugrunde liegenden Algorithmen zu ‚trainieren‘“, erklärte die italienische Datenschutzbehörde laut Spiegel. Die Verwendung von Daten italienischer Nutzer wurde mit sofortiger Wirkung beschränkt, heißt es. ChatGPT habe zudem keine Altersprüfung, obwohl die App erst ab 13 Jahren verwendet werden darf. OpenAI müsse an mehreren Punkten nachbessern und habe nun 20 Tage Zeit, über ergriffene Maßnahmen zu informieren. Ansonsten drohe eine Strafe von bis zu 20 Millionen Euro.
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