Der frühe Vogel – der Branchennews-Überblick am Morgen:
• Cybervorfall bei der Deutschen Bank und der Postbank
• USA planen schärfere Strafen für Fake-Reviews
• In Frankreich wird vor TikTok gewarnt und ein Verbot erwogen
Bei der Deutschen Bank und der Postbank hat es einen Datendiebstahl gegeben. Derzeit informieren beide Kreditinstitute ihre Kundschaft über den Vorfall. Konkret soll es einen Cyberangriff auf ein externes Dienstleistungsunternehmen gegeben haben, das Kontowechsel für beide Banken betreut, berichtet das Manager Magazin mit Verweis auf den „Bonner Generalanzeiger“. Der Service speichert Kontoinformationen, um diese bei einem Kontowechsel an Arbeitgeber und weitere Zahlungspartner weiterzuleiten.
Unbekannte haben von dem Dienstleister den Berichten zufolge Vor- und Nachnamen sowie IBAN von Kund:innen abgreifen können. Wie viele Datensätze insgesamt gestohlen worden seien, ist noch nicht bekannt. Betroffen sind jene, die 2016, 2017, 2018 und 2020 den Kontowechselservice nutzten. Die Ursache für das Datenleck sei behoben, insgesamt sind bei mehr als 100 Firmen in 40 Ländern dadurch Probleme aufgetreten.
Kund:innen der Deutschen Bank und der Postbank sollen nun ihre Kontoauszüge prüfen, da es mit den Kontodaten zumindest möglich sei, via Lastschrift zu bestellen. Im Falle eines Missbrauchs werden die Banken das Geld erstatten. Nicht autorisierte Lastschriften könnten 13 Monate lang zurückgefordert werden. Des Weiteren wird vor Phishing-Versuchen gewarnt.
USA gehen mit hohen Strafen gegen Fake-Bewertungen vor
Jede einzelne manipulierte Bewertung auf Google, Amazon und Tripadvisor könnte Strafen von bis zu 50.000 US-Dollar nach sich ziehen. Diese Maßnahme jedenfalls soll jetzt laut Golem die US-Verbraucherbehörde FTC (Federal Trade Commission) planen, um die Verbreitung der Fake-Bewertungen zu reduzieren. Darüber hinaus sollen auch Bezahlpraktiken für gezielt positive oder negative Kommentare, Like- und Follower-Käufe sowie das Verknüpfen der Bewertung mit anderer Ware unter Strafe gestellt werden.
Die großen Tech-Firmen unterstützen die Maßnahmen. Da viele der Bewertungsschmieden jedoch außerhalb der USA ansässig seien, könnte die Strafverfolgung eine Herausforderung darstellen.
Frankreich diskutiert über TikTok-Verbot
In Frankreich wird derzeit untersucht, ob die Social-Media-App eine „Bedrohung für die nationale Sicherheit“ sei. Dies gehe aus einem 180 Seiten langen Bericht eines Untersuchungsausschusses im Land hervor, meldet Heise. Demnach soll die Anwendung der kommunistischen Partei Chinas darauf abzielen, etwa durch Propagandamaßnahmen „kognitive Kriegsführung“ zu betreiben sowie die Wahrnehmung im Westen zu beeinflussen.
Ein weiterer Vorwurf lautet, dass persönliche Nutzerinformationen nicht transparent gespeichert und verarbeitet würde, auf diese soll China wiederum Zugriff haben. Die Plattform böte außerdem die Möglichkeiten für Hassrede, Desinformationen, Wahlmanipulationen usw., der Algorithmus würde außerdem vor allem Kinder und Jugendliche „extrem süchtig“ machen. In französischen Behörden ist die App, wie auch in der EU-Kommission, bereits verboten. Französische Senator:innen fordern eine Ausweitung auf das Personal für kritische Infrastrukturen sowie die Veröffentlichung von Transparenz- und Moderationsmaßnahmen. Aus Sicht von TikTok handele es sich in dem Bericht um Fehleinschätzungen.
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