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Zum Start in den Tag gibt es die aktuellsten Meldungen aus der Branche im Überblick:
• Nutzungsdaten von Duolingo gehackt
• Kaum noch Gratis-Girokonten in Deutschland
• Entgelttransparenzgesetz kaum genutzt
Die beliebte Sprachlern-App Duolingo wurde bereits zu Beginn dieses Jahres gehackt. Die Täter:innen hatten die entwendeten Daten zunächst zu einem Verkaufspreis von 1.500 US-Dollar angeboten, jetzt wurden diese aber öffentlich in einem Hacker-Forum gepostet. Wie Golem berichtet, seien die Namen, Nutzernamen, E-Mail-Adressen sowie Informationen zu erlernten Sprachen von circa 2,6 Millionen Nutzer:innen betroffen.
Die entwendeten Daten allein können nun noch keinen großen Schaden ausrichten – jedoch bieten sie eine solide Grundlage zur weiteren Anwendung im Rahmen von Phishing-Angriffen. Entsprechend sollten Personen, die die App nutzen, in absehbarer Zeit besonders auf der Hut sein.
Nachdem das Unternehmen bereits im Januar den Cyberangriff eingeräumt hatte, prangern Sicherheitsexperten jetzt an, dass die damals ausgenutzte Schwachstelle weiterhin offen sei. So nutzten die Angreifenden eine Programmierschnittstelle aus, über die sich öffentlich per Eingabe einer beliebigen E-Mail-Adresse Informationen zu verknüpften Konten abrufen lassen.
Zahl der kostenlosen Girokonten sinkt rapide
Immer weniger deutsche Geldinstitute bieten ein bedingungslos kostenloses Girokonto an, das zeigt eine aktuelle Erhebung von Finanztest: Von den 460 geprüften Kontenmodellen seien derzeit nur noch fünf vollumfänglich gratis. Vier weitere sind immerhin für reine Online-Kund:innen gratis nutzbar. In einer vergleichbaren Erhebung im Vorjahr gab es noch 12 kostenlose Konten.
Wie der Spiegel die Finanztest-Expertin Heike Nicodemus zitiert, sei auch weiterhin mit einem Rückgang zu rechnen: „Viele Institute haben Stellen abgebaut. Sie könnten einen Ansturm von Neukunden auf kostenlose Girokonten vermutlich gar nicht bewältigen.“
Bei den gebührenpflichtigen Girokonten liegen die Durchschnittspreise bei 117 Euro pro Jahr. Günstige Angebote bis 60 Euro jährlich werden zunehmend weniger. Viele Anbieter verlangen bei einem niedrigen Grundpreis dann jedoch zusätzliche Gebühren für Leistungen wie Lastschriftbuchungen, Überweisungen oder Bareinzahlungen.
Nur vier Prozent der Beschäftigten nutzt den Anspruch auf Entgelttransparenz
Das bereits seit 2017 geltende Entgelttransparenzgesetz wird bisher wenig aktiv in Anspruch genommen. Wie die Tagesschau unter Berufung auf ein aktuelles Gutachten der Wirtschaftsforschung der Universität Tübingen berichtet, haben bisher lediglich vier Prozent der Beschäftigten eine Auskunftsanfrage gestellt. Auch sei der Anspruch auf Auskunft über die Gehälter von Kollegen gerade einmal einem Drittel der Angestellten wirklich bekannt.
Unter jenen, die sich über das Recht gewahr sind, herrscht jedoch teils Unsicherheit darüber, wie ein derartiges Auskunftsersuchen seitens der Geschäftsführung gewertet werden könne. Wohl bekannt sei der Anspruch dagegen in den Personalabteilungen und Geschäftsführungen: 86 Prozent wissen von der Existenz des Gesetzes. Die Kommunikation dieser Option halte sich jedoch zurück.
In Anbetracht dieser Bilanz plant das Familienministerium jetzt eine grundlegende Überprüfung des Gesetzes, welches ursprünglich dafür sorgen sollte, mehr Lohngleichheit zwischen männlichen und weiblichen Angestellten herbeizuführen.
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