Schon vor mehr als anderthalb Jahren verkündete Microsoft die Übernahme des Spiele-Publishers Activision Blizzard, doch der Vollzug hakte. Wettbewerbsbehörden in den USA, in Europa und in Großbritannien blockierten den Deal. Jetzt ist Microsoft vorerst am Ziel: Nachdem die britische Wettbewerbsbehörde CMA am Freitag grünes Licht gab, machten beide Konzerne die Übernahme öffentlich, wie u.a. der Spiegel berichtet. 69 Milliarden US-Dollar lässt sich Microsoft den Konkurrenten kosten.
Das Zünglein an der Waage war die Cloud-Gaming-Sparte von Microsoft. Ein Teil der entsprechenden Rechte von Activision Blizzard gehen nun für 15 Jahre an den nächsten Spiele-Giganten, nämlich Ubisoft. Andernfalls wäre der Wettbewerb zu stark eingeschränkt worden, so die Begründung der CMA. Microsoft hat außerdem versprochen, Spiele auch nach der Übernahme nicht nur auf der hauseigenen Xbox und dem eigenen Cloud-Dienst, sondern auch weiterhin für Playstation, Nintendo Switch und konkurrierende Cloud-Dienste anzubieten. Große Marken wie Call of Duty, Warcraft oder Candy Crush wandern mit der Übernahme ins Microsoft-Portfolio.
Komplett sicher können sich die Spielefirmen aber noch immer nicht sein. Die US-Handelsaufsicht FTC will den Deal weiterhin stoppen. Derzeit läuft noch ein Berufungsverfahren, am 6. Dezember findet eine Anhörung statt. Die FTC sieht in der Übernahme eine Bedrohung für den Wettbewerb und befürchtet, dass der Cloud-Gaming-Markt zu „oligopolistisch umzäunten Gärten“ werde. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Gaming-Markt in Gänze bereits enorm von einigen wenigen Big Playern dominiert wird.
Falschinformation zu Israel: EU ermittelt gegen X
Die Europäische Union hat ein Verfahren gegen den Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) eingeleitet. Das berichtet die Tagesschau. Die Plattform gehe zu wenig gegen Falschinformationen im Israel-Konflikt vor. Das kritisierte EU-Industriekommissar Thierry Breton bereits in der vergangenen Woche in einem offenen Brief an X. Zunächst hat die Kommission einen Fragenkatalog an X geschickt. Bis zum 18. Oktober muss das Unternehmen von Elon Musk Antworten liefern. Es ist das erste Mal, dass die EU Gebrauch von den Vorgaben des Digital Service Acts (DSA) macht. Der DSA verpflichtet Digitalkonzerne u.a., zügig gegen Falschinformationen vorzugehen.
Mehr News: Google bastelt an der Startseite der Suche
Die Startseite der Google-Suche ist auf dem Desktop noch vergleichsweise schlicht gehalten. Bis auf den Google-Schriftzug und das Suchfeld gibt es kaum Inhalte. Auf Smartphones hat der Konzern dagegen schon 2018 den Discover-Newsfeed integriert, der personalisierte Nachrichten unter der Suchleiste anzeigt. Nun testet Google die Discover-Variante auch auf Desktops, wie Heise berichtet. Damit gleicht die Google-Startseite mehr den Konkurrenten von Bing oder Yahoo. Anders als etwa bei Bing kann man den Newsfeed derzeit aber nicht deaktivieren. Google erklärt, dass es sich bislang nur um ein Experiment handele, das in Indien durchgeführt werde.
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