Kurze Videoclips haben vor allem durch die Social-Media-Plattform TikTok im Netz große Beliebtheit erlangt. Deshalb führten auch weitere Plattformen die kurzen Videos mit einer Länge von etwa 60 Sekunden ein, die in einem separaten Feed auftauchen und einfach nacheinander durchgeschaut werden können. So startete beispielsweise Instagram im August 2020 die sogenannten Reels, YouTube setzt seit 2021 auf das Kurzformat „YouTube Shorts“.
Die Aufrufe für die Kurzvideos auf YouTube haben seit 2021 stetig zugelegt. Zahlen aus dem Sommer des letzten Jahres zufolge erzielten sie im Schnitt etwa 50 Milliarden tägliche Aufrufe. Mittlerweile kommt die Sparte bereits auf 70 Milliarden Views am Tag weltweit, teilt die zu Google gehörende Videoplattform aktuell mit.
Monetarisierung auf YouTube
Creator:innen können mit den Shorts – ähnlich wie mit längeren YouTube-Videos – über das seit 2007 bestehende YouTube-Partnerprogramm (YPP) inzwischen auch Geld verdienen. Die Monetarisierung funktioniert seit genau einem Jahr, erläutert die Plattform. Und sie werde zunehmend in Anspruch genommen. Demnach würden mittlerweile 25 Prozent der Kanäle, die das Partnerprogramm nutzen, von Einnahmen aus YouTube-Shorts profitieren.
Dennoch tragen die kurzen Videos nur einen Teil zum Verdienst bei. Wie hoch die Einnahmen für YouTube-Shorts sind, weist die Plattform aber nicht separat aus. In den letzten drei Jahren habe man insgesamt rund 70 Milliarden US-Dollar an Creator:innen, Künstler:innen und Medienunternehmen weltweit ausgezahlt – das sei „mehr als jede andere Plattform mit Monetarisierungsmöglichkeiten“ tue, erläutert YouTube dazu lediglich. Eigenen Angaben zufolge habe man sich dem Grundsatz verpflichtet, dass man nur erfolgreich sein könne, wenn auch diejenigen erfolgreich seien, die die Inhalte zur Verfügung stellen.
Einnahmen durch YouTube Shorts fallen unterschiedlich aus
Gut zu funktionieren scheint das Modell für den YouTuber Rick Azas aus München. „YouTube Shorts hat es mir als neuer Content Creator ermöglicht, mich auf der Plattform zwischen all den bereits bestehenden Kanälen zu etablieren. Für mich ist ein Mix zwischen Longform & Shortform Content im Jahre 2024 die Erfolgsformel auf YouTube“, wird er im Blogpost des Unternehmens zitiert. Ihm selbst hätte die Shorts-Umsatzbeteiligung neue Wege eröffnet, „nun kann man auch bei Shorts mit höheren Produktionsbudgets & Mitarbeitern planen“, führt er zur eigenen Finanzstrategie aus. „Dennoch sind die Umsätze meiner Longformat Videos deutlich höher und nicht vergleichbar.“ Doch es gibt auch andere Stimmen aus der Community. Sydney Morgan, die einen Beauty-Channel betreibt, könne bereits gut von den Kurzvideos leben: „Zuerst wusste ich nicht, was mich bei der Shorts-Umsatzbeteiligung erwartet. Mittlerweile kann ich ausschließlich damit meinen Lebensunterhalt bequem bestreiten“, erklärt sie.
Artikelbild: http://www.depositphotos.com
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