Im Digital Tech Newsflash geht es mal wieder um den 5G-Ausbau, um die Digitalisierung der Schulen, um Facebooks seltsame Werbealgorithmen und um Google-Überholer Siemens.

5G Grafik
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Bundesnetzagentur verschärft nochmal Versteigerung der 5G-Frequenzen

Die Auflagen für die Versteigerung der neuen 5G-Mobilfunkfrequenzen sollen weiter verschärft werden. Unternehmen sollen dazu verpflichtet werden, Gigabit-Netz auch an Landstraßen anzubieten, wie der Spiegel berichtet. Die Mobilfunkbetreiber hatten schon die bisherigen Auflagen als zu teuer kritisiert. So müssten die Betreiber für LTE-Versorgung der Landstraßen bis zu drei Milliarden Euro investieren, wie eine Studie für die Bundesnetzagentur belege. Es sollen daher Anreize für Kooperationen in wenig ertragreichen Gebieten geschaffen werden. Nationales Roaming soll zugelassen werden, nach dem Modell: Ein Anbieter baut die Masten und versorgt gegen Gebühren die Kunden der Konkurrenz mit. Die Kosten für Frequenzen sollen zudem über mehrere Jahre abgezahlt werden können.

250 Millionen für die Schul-Digitalisierung – nur in Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz bekommt vom Bund ab 2019 wohl fünf Jahre lang jeweils 50 Millionen Euro für Modernisierungsprojekte an Schulen. Das Geld soll in die digitale Infrastruktur der Schulen investiert werden, etwa den „Schulcampus RLP“, eine zentrale Anlaufstelle im Internet für Schüler und Lehrer. Darüber hinaus soll die digitale Lehrerausbildung weiterentwickelt werden, so News4teachers. Rheinland-Pfalz ist damit das erste Land, das vom Digitalpakt von Bund und Ländern profitieren soll. Allerdings steht noch eine Grundgesetzänderung aus, bevor die Gelder fließen können. Denn Schule ist Ländersache, bislang herrscht ein Kooperationsverbot. Der Grundgesetzartikel 104c muss dafür erweitert werden. Insgesamt sollen mit dem Digitalpakt fünf Milliarden Euro an die Länder fließen.

Facebook-Algorithmen für Neonazi-Werbung

Facebook hat Anbietern von Werbekampagnen offenbar erlaubt, ihre Zielgruppen anhand rassistischer und faschistischer Kriterien auszuwählen. Das meldet Heise mit Verweis auf Recherchen in The Intercept. Demnach konnte eine bezahlte Promotion an Interessenten von „white genocide conspiracy theory" gerichtet werden. Diese besagt grob, dass ein Völkermord an der „weißen Rasse“ im Gange sei. Laut Facebook gäbe es 168.000 am Thema interessierte Nutzer. Besonders kurios: Die nur zu Recherchezwecken erstellte Promotion „White Supremacy – Test“ wurde von Facebook freigegeben und erst nach Anruf von The Intercept gelöscht. Facebook verweist beim Zustandekommen der entsprechenden Kriterien auf seinen Algorithmus. Beruhigend ist das nicht.

Siemens plant Innovationscampus in Berlin

Wenn Google nicht will, dann macht's halt Siemens. Nachdem Google die Pläne für einen StartUp-Campus in Berlin begraben hat, hat Siemens nun einen Vertrag geschlossen, um selbst einen Forschungs- und Innovationscampus in Berlin zu bauen, so Welt.de. Für 600 Millionen Euro soll ein Siemens-Gelände im Nordwesten Berlins als „Siemensstadt 2.0“ erneuert werden. Schon Anfang 2019 soll der städtebauliche Wettbewerb beginnen. Orientieren will sich Siemens am Silicon Valley, aber ohne die hohen Mietkosten, so das Versprechen. Forschungs-, Fach- und Gründungszentren, StartUps und wissenschaftliche Einrichtung sollen dort angesiedelt werden. Siemens wolle zeigen, wie sich Industrie 4.0 im „sozioökonomischen Umfeld“ gestalten lässt.