Praktische Tools, automatisierte Vorgänge, optimierte Kommunikationswege – es gibt viele Stellschrauben bei der Digitalisierung, die Unternehmen helfen können, noch effizienter zu werden. In der Praxis gibt es große Fortschritte, doch es bestehen weiterhin große Herausforderungen, wenn es um die Einführung neuer oder verbesserter digitaler Lösungen geht. Manchmal fehlt es schon an einfachsten Voraussetzungen, aber auch geringe Budgets, Probleme bei der Integration sowie strenge Vorschriften machen den Firmen zu schaffen.
Woran es konkret scheitert, hat das Softwareunternehmen Otris in einer repräsentativen Marktstudie untersucht und sowohl Entscheidungsträger:innen als auch Personen ohne Entscheidungsmacht zum Fortschritt der Digitalisierung in ihren Unternehmen befragt.
Digitalisierung: Wahrnehmungen gehen auseinander
Ob Digitalisierung schon funktioniert oder nicht, da gehen die Meinungen zum Teil stark auseinander. Drei Viertel der Entscheider:innen sind der Ansicht, dass der Digitalisierungsgrad im Unternehmen bereits gut ist, dem stimmen aber nur knapp sechs von zehn Beschäftigten zu.
Ein Hemmnis stellt in Betrieben nämlich teilweise schon die simple Verfügbarkeit der technischen Voraussetzungen dar: 17 Prozent der Beschäftigten erklärten, dass ihnen die passende Ausstattung fürs Homeoffice fehlt. 12 Prozent haben keine stabile und schnelle Internetverbindung. Darüber hinaus haben 76 Prozent der Nicht-Entscheider:innen nicht einmal eine klare Vorstellung von der Digitalisierungsstrategie der Firma, für die sie tätig sind.
Knappes Budget und enge Vorschriften
Digitalisierungsprojekte sind ein Kostenfaktor. Es wird zwar investiert, die Budgets werden aber eher niedriger angesetzt. Sie bewegen sich bei 39 Prozent der Unternehmen bei Werten unter 50.000 Euro im Jahr, 28 Prozent geben zwischen 50.000 und 200.000 Euro aus.
Noch vor dem finanziellen Rahmen schränken allerdings Vorgaben zu Datenschutz und Datensicherheit das Vorankommen digitaler Projekte ein: 45 Prozent der Entscheider:innen stuften dies als größte Herausforderung bei der Umsetzung ein. Weitere Probleme bereitet es, neue Vorhaben in bereits bestehende Systeme zu integrieren.
Angst vor künstlicher Intelligenz
Auch der Fachkräftemangel macht sich bemerkbar, wenn es um Stellschrauben für die Umsetzung der Digitalisierungsstrategie geht. 27 Prozent der Verantwortlichen gaben an, dass es an entsprechender Kompetenz im Unternehmen mangele.
Gleichzeitig gehen mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz Schwierigkeiten einher: 63 Prozent der Entscheider:innen sehen in den Technologien großes Potenzial, gleichzeitig ist die Hälfte der Nicht-Entscheider:innen bei diesem Thema verunsichert. Die mangelnde Akzeptanz erklären sich vier von zehn Befragten damit, dass es wenig Vertrauen in KI gibt. Ein Drittel sorgt sich, durch KI den eigenen Arbeitsplatz zu verlieren. Aber auch fehlende Schulungen werden bemängelt – obwohl diese für Unternehmen durch die KI-Verordnung der EU an der Tagesordnung sein müssten.
Gibt es keine oder schlechte digitalen Lösungen, drückt das allem voran die Effizienz. Das zeigt sich etwa im Bereich des Dokumenten- und Vertragsmanagements: Drei von vier Befragten verbringen wöchentlich bis zu 60 Minuten damit, Dokumente zu suchen – verlieren damit also bis zu 6 Arbeitstage pro Jahr, heißt es in der Studie.
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