KI-Tools verändern das Such- und Kaufverhalten stetig. Fast jede:r dritte Online-Käufer:in nutzt inzwischen KI-gestützte Chatbots von OpenAI oder Google, um Produktinformationen und -recherchen durchzuführen. Dabei ziehen 35 Prozent die KI-Tools bereits der klassischen Suchmaschine vor. Allerdings haben bisher auch nur 43 Prozent der Käufer:innen von den Tools gehört und etwa sechs von zehn davon könnten sich deren Nutzung bereits vorstellen.
Das ermittelte das Handelsforschungsinstitut ECC Köln in einer Studie, für die im September insgesamt 1.000 Personen befragt wurden, mit 200 Teilnehmenden wurden zudem Tiefeninterviews über einen KI-Chatbot durchgeführt.
Darum werden KI-Tools beim Shoppen bevorzugt genutzt
ChatGPT, Gemini und Co. kommen vor allem deshalb zum Einsatz, weil zwei Drittel (66 Prozent) der Nutzer:innen dadurch Zeit bei der Recherche sparen. 61 Prozent sagen explizit, dass sie darauf zurückgreifen, wenn sie auf das Durchforsten vieler verschiedener Websites keine Lust haben. Fast die Hälfte (47 Prozent) glaubt, dass sie mithilfe der Tools sogar mit Blick auf Preis-Leistung ein besseres Angebot findet. 68 Prozent verwenden die Bots für ein tiefergehendes Produktverständnis, etwa um Unterschiede oder technische Merkmale besser einordnen zu können. Fehlendes Vertrauen oder Datenschutzbedenken halten derzeit noch etwa ein Drittel bzw. ein Fünftel der User:innen von der KI-Nutzung ab.
KI macht Online-Shops zu „Regalflächen“
Die wichtigsten Anlässe, für die KI-Nutzung vorstellbar ist, sind Preisoptimierung, Paketverfolgung und Eventplanung. Aber auch beim Finden passender Möbel oder Kleidung finden sie Anwendung. Gern genutzt wird KI insgesamt, weil man sich mit Produkten nicht besonders gut auskennt. Auch bei größeren oder komplexen Anschaffungen wird gern ein Blick in die Tools geworden. Die Bezahlabwicklung über die KI können die Online-Käufer:innen bereits vorstellen.
„Hier bahnt sich eine Neuformierung des E-Commerce mit disruptivem Charakter an. Mit ChatGPT & Co. entstehen neue Wettbewerber, die die Produktsuche an sich ziehen und direkt in den Kauf umwandeln wollen“, so Ralf Deckers, Bereichsleiter Strategic Insights & Analytics ECC KÖLN. „Online-Shops geraten dadurch in die Rolle von Regalflächen, die auf der Suche nach Produkten lediglich abgeschritten werden.“
Kommentar schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben
Antworten
Ihre Antwort schreiben