Google hat in der vergangenen Nacht seine Unternehmenszahlen aus dem dritten Quartal veröffentlicht. Die Bilanz zeigt: Das Unternehmen hat in den vergangenen Monaten sehr viel Geld investiert. Alles in allem sind die Umsätze höchst erfreulich. Dennoch hinkt das Werbegeschäft ein wenig hinterher.
Ausgaben im Hause Google beträchtlich gestiegen
20 Prozent Umsatzwachstum allein in den vergangenen drei Monaten – diese Zahlen sind eine deutliche Ansage von Google. In Zahlen ausgedrückt kann der Suchmaschinenriese Umsätze von über 16,5 Milliarden Dollar vorweisen. Dass die Analysten damit nicht zufrieden sind, muss erst einmal hinten angestellt werden. Die Gewinne sahen dagegen nicht ganz so rosig aus: Sie sind um 5,2 Prozent auf 2,8 Milliarden US-Dollar gefallen.
Für diese Entwicklung dürfte es verschiedene Gründe geben: Wie die Frankfurter Allgemeine aufführt, zeigte sich der US-Konzern in Q3 äußerst „spendierwürdig“, sodass sich die gesamten Unternehmenskosten um knapp 30 Prozent erhöhten. Mit dabei waren große Ausgaben im Bereich Forschung und Entwicklung, die im Vergleich zum Vorjahr um 46 Prozent gestiegen sind, oder auch Aufwendungen in Sachen Marketing und Vertrieb, die um 28 Prozent anwuchsen.
Außerdem dürften die Personalkosten von Google so stark gestiegen sein, wie schon lange nicht mehr. Schließlich hat der Konzern sein Team in noch nie da gewesenem Maße ausgebaut: Die Zahl der Mitarbeiter stieg (ohne Motorola) um fast 3000 auf über 51.560.
Google: Weniger Geld durch Werbung
Trotz dieser grundlegend positiven Zahlen waren – wie bereits angedeutet – nicht alle mit Google zufrieden. Besonders die wachsenden Ausgaben und der Werbebereich dürften die Anleger kritisch betrachtet haben. „Es gibt eine Kluft zwischen den Erwartungen auf Seiten vieler Anleger und der Realität des von Google eingeschlagenen Wachstumspfads bei den Ausgaben“, kommentiert Analyst Brian Wieser laut Wall Street Journal.
Zwar bleibe das Werbegeschäft beispielsweise weiter auf gutem Kurs, dennoch hätten neuere Strategien nicht so große Gewinne ausgeschüttet wie erwartet, zum Beispiel die Bildschirmwerbung, die Einnahmen durch Youtube oder die Ballon-Projekte, mit deren Hilfe das Internet auch in entlegene Gegenden gebracht werden soll. Das eigentliche Kerngeschäft mit Werbung wuchs um 20 Prozent auf über 11,2 Milliarden Dollar, die Erlöse mit den Werbepartnern wuchsen mit 9 Prozent deutlich weniger stark.
Einen Einbruch gab es in der Zahl der Klicks: Diese stiegen um lediglich 17 Prozent – noch in den beiden letzten Quartalen war das Wachstum mit 26 bzw. 35 Prozent deutlich stärker.
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