Zunächst die gute Nachricht: Nachdem Google Mitte dieses Monats sein Penguin Update Nummer 4 ausgerollt hat, sind die negativen Auswirkungen geringer, als vorab angenommen. Aber: Der Fokus von Google und seinen Updates scheint sich immer mehr in Richtung E-Commerce und Affiliates zu bewegen. Dabei können Online-Shops, die nach Googles Ansicht nicht gut genug sind, die Verlierer sein.
Erste Einschätzung zu Penguin Nummer 4 – weniger schlimm als befürchtet.
Mithilfe des neuen Penguin Updates will Google dem Linkspam, paid advertorials und anderen Blackhat-SEO Aktivitäten auf Websites entgegentreten. Allerdings scheinen die Auswirkungen SEO-Kreise bisher nicht so in Unruhe gebracht zu haben, wie von selbigen befürchtet worden war. Einige Blogs meldeten zwar Verlierer des Updates. Doch diese Seiten hatten bereits von Anfang an schon kein gutes SEO betrieben und manche Experten munkelten bereits, es wäre nur eine Frage der Zeit, bis sie im Ranking dramatisch an Positionen verlieren würden.
Eine erste Analyse von Linkbutler bestätigt dies und fand heraus, dass sich die schlechten Ergebnisse bei den sogenannten Verlierern vor allem auf die Linktexte beziehen. Harte Ankertexte sind demzufolge schlecht, genauso wie ein hoher Anteil an Linktexten mit Moneykeywords.
Ein anderer bisher beobachteter Effekt des Penguin Updates ist, dass die Betreiber von AgentBlackhat kurz nach dem Ausrollen des Updates eine Verbesserung des Rankings ihrer Webseiten feststellten. In einer nicht repräsentativen Auswertung durch AgentBlackhat haben von 18 Seiten, die mit Blackhat SEO, sprich mit nicht-Google-konformen SEO-Maßnahmen betrieben werden, 13 Seiten nach dem Update ein verbessertes Ranking bemerkt. Nur fünf haben die Auswirkungen von Penguin negativ zu spüren bekommen. Sollte dies der Wahrheit entsprechen, dann hat Google wohl noch einiges zu tun, um bei seinen Suchergebnissen die Spreu vom Weizen zu trennen.
Eine SEO-Weisheit besagt, dass so kurz nach Einführung eines Updates bei Google seitens der geänderten Zahlen niemand in Panik geraten muss. Google justiert den Algorithmus meist noch im Nachhinein und die Ergebnisse können dann in der nächsten Woche schon wieder anders aussehen.
Google nimmt Online-Shops ins Visier
Im März dieses Jahres hatte Matt Cuts, Chef des Google Webspam-Teams, angekündigt mit einem neuen Algorithmus besonders Shopbetreiber, die unsaubere Methoden verwenden, zu bestrafen und aus den Rankings zu entfernen.
Erste Änderungen am Algorithmus in Bezug auf den E-Commerce wurden bereits nach dem SEO-Skandal im Jahr 2010 durchgeführt. Damals konnte ein amerikanischer Online-Händler sein Ranking damit verbessern, indem er Kunden verärgerte und damit dazu brachte, negative Bewertungskommentare zu verfassen, die anschließend von Google erfasst wurden. Die Links die bei den bösen Äußerungen zum Shop gesetzt wurden, trieben ihn im organischen Ranking weit nach oben.
Damit dies in Zukunft nicht mehr passieren kann, wurden nach Umsetzung des Panda Updates im Jahr 2011 von Google neue Bewertungen aufgestellt, die jenseits der klassischen Ranking-Faktoren angelegt sind. Diesem Update fielen dann vor allem Texte mit niedriger Qualität und werbelastigen Inhalten zum Opfer. Dabei verloren aber auch vor allem Online-Shops und Affiliate-Shops an Reichweite. Sogenannte Quality Rater sollten dann die guten von den schlechte Shop- und Affiliate-Seiten trennen.
Aktuell wartet man auf das neue Update von Google zum Thema Shop-Qualität, welches im dritten oder vierten Quartal 2013 erwartet wird. In den USA hat sich Google bereits mit STELLAService einen Partner gesucht, der die Qualität des Kundenservice in Online-Shops analysiert und bewertet. Die jeweiligen Ergebnisse sollen dann in der Suchergebnisliste zusammen mit den Produkten aufgeführt werden.
Es ist ein umfangreiches Paket, dass Google den Online-Händlern gepackt hat. Doch wem ist damit eigentlich geholfen? Können vor allem kleine, qualitativ hochwertige Shops davon profitieren? Oder machen es diese Updates ihnen so schwierig im organischen Ranking weit vorn zu landen, dass Googles Bezahlinhalte für sie zum Muss werden? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
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