Seit vielen Jahren gehört der Messenger-Dienst WhatsApp zu den beliebtesten Apps vieler Menschen. Er ist kostenfrei und kommt ohne Werbeeinblendungen aus – zumindest noch. Denn die Gerüchte, die seit Monaten kursieren, wurden nun erneut bestätigt und konkretisiert: Nachdem darüber spekuliert wurde, dass bereits in diesem Jahr Werbung in der App eingeblendet werden soll, soll es nun ab kommendem Jahr, also ab 2020, so weit sein. Für das Unternehmen selbst ist die Integration von Ads ein Schritt, um sich zu monetarisieren.
Wie verschiedene Medien berichten, wurden entsprechende Pläne jüngst auf der Branchenveranstaltung FSM19 in Rotterdam bestätigt. Und auch erste Einblicke wurden offenbar gewährt. Der Twitter-Nutzer und Marketing-Experte Olivier Ponteville veröffentlichte ein Foto aus der entsprechenden Präsentation auf dem Event.
WhatsApp will bring Stories Ads in its status product in 2020. #FMS19 pic.twitter.com/OI3TWMmfKj
— Olivier Ponteville (@Olivier_Ptv) 21. Mai 2019
Demnach handelt es sich bei der geplanten Werbung um Status-Ads, „also bereits bekannte Lösungen, die auch in Facebook und Instagram stecken“, schreibt Caschys Blog. In den normalen Nachrichtenbereich sollen demnach keine Werbeausspielungen eingebunden werden. Zumindest nach aktuellem Stand. Dass sich dieser Stand jedoch durchaus ändern kann, zeigt die Vergangenheit.
WhatsApp-Gründer versprachen, nie Werbung einzubinden
Jan Koum, einer der Gründer des Nachrichtendienstes WhatsApp, war stets ein großer Verfechter einer werbefreien App: „Sobald Werbung im Spiel ist, bist du, die Nutzerin, der Nutzer, das Produkt“, schrieb er im Jahr 2012 einmal in einem Blogpost. „Wir wollen, dass WhatsApp ein Produkt ist, das dich wach hält … und nach dem du morgens greifst. Und niemand steht extra früh auf, um sich eine Werbung anzusehen.“
Bereits nach der Übernahme durch das soziale Netzwerk Facebook munkelten Kritiker, dass es mit der werbefreien Zeit vorbei sei. Die WhatsApp-Gründer zeigten im Anschluss an den Verkauf viel Reue: „Ich habe die Privatsphäre meiner Nutzer für einen größeren Gewinn verkauft“, kommentierte beispielsweise Brian Acton, der WhatsApp ebenfalls mitbegründet hatte.
Die Nachricht, dass WhatsApp die Werbefreiheit ab dem kommenden Jahr einstellen werde, hat jüngst bereits einige Reaktionen in den sozialen Medien hervorgerufen. Einige Nutzer zeigen sich eher resigniert, andere lassen verlauten, dass sie den Messenger wechseln werden, sobald Werbung ins Spiel kommt.
Oh wow, ist ja nun total überraschend, das WhatsApp Werbung bekommt. 🙄
— Patricia (@Avenclave) 21. Mai 2019
Wird so wie bei Instagram sein, was gefühlt auch alle benutzen und sich niemand aufregt.
Mal wieder viel Wind um nix. 🤷🏻♀️
Sobald Werbung in einem Messenger (Twitter App, Whatsapp etc.) erscheint in meiner Timeline, ist der Messenger für mich nicht mehr brauchbar.
— lakipank (@lakipank) 21. Mai 2019
Das Ende des "Status" bei WhatsApp. Folge wird dann sein, dass auch Werbung im Chat auftaucht. Aber vielleicht ist Facebook dann schon zerschlagen worden und WhatsApp wieder unabhängiger.
— Xenios Zeus (@xenzeu) 21. Mai 2019
Bei mehr als 1,5 Milliarden monatlich aktiven Nutzer (Stand: Januar 2018) wird es aber sicher auch einige geben, die man dennoch mit Werbung erreichen kann.
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:D :D :D
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Klar, Facebook möchte für die Werbekunden die Reichweite erhöhen und so den Druck von Facebook und Instagram nehmen. Aber für die User wäre es um längen besser und auch verständlicher. Oder welche Gründe kann es noch geben?
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" Sobald Werbung im Spiel ist, bist du, die Nutzerin, der Nutzer, das Produkt“
Das hat er gesagt? "die Nutzerin, der Nutzer"
Im Leben hat er das nicht gesagt. Aber vlt. hat unsere Autorin das einfach verfälschend dazugefügt?
Ich kann auf solche fake-news verzichten!
Stoppt den Gender bullshit.
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Im Prinzip wurde das Thema von einem der oben verlinkten Twitternutzer schon prima zusammengefaßt: "Mal wieder viel Wind um nix."
:)
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