Die Black-Friday-Ausgaben im Online-Handel weltweit lagen in diesem Jahr bei 8,9 Milliarden US-Dollar, so berichtet The Verge mit Verweis auf eine Analyse von Adobe Analytics. Im Vorjahr fielen diese mit 9 Milliarden US-Dollar zwar nur unwesentlich höher aus, dennoch macht diese Entwicklung 2021 zum ersten Jahr, in dem die Umsatzzahlen geringer als im Vorjahr sind. Denn bisher toppte noch jeder Black Friday den vorherigen. In Deutschland wurden einer von der Wirtschaftswoche veröffentlichten Criteo-Analyse zufolge 19 Prozent weniger Einkäufe verzeichnet als noch 2020.
Kunden verlassen sich nicht mehr auf den Black Friday
Der Criteo Managerin Corinna Hohenleitner nach nutzen Konsumierende „immer früher Rabattaktionen einzelner Händler und warten nicht mehr notwendigerweise auf den Black Friday, wenn sie ihr Wunschprodukt zu einem guten Preis gefunden haben“. Eine Erklärung für die vorverlegten Käufe könnten die diesjährigen Lieferengpässe sein. Konsumenten wissen, dass die gewünschten Produkte schnell vergriffen sein könnten. Ob das nun elektronische Geräte sind, deren Nachproduktion am weltweiten Chipmangel scheitert, oder Modeartikel, die aufgrund von Fabrikschließungen im asiatischen Raum nicht ausreichend schnell produziert werden konnten. Auf diese Ungewissheiten möchte man sich nicht verlassen und mit dem Datum Ende November liegt der Black Friday bereits sehr knapp vor Weihnachten.
Manche Händler hätten dies einkalkuliert und ihre Rabattaktionen bereits im Oktober gestartet, wie die Adobe-Analyse betont. Somit sind die Umsätze vielerorts zwar geflossen, doch einfach zu einem früheren Zeitpunkt, welcher nichts mehr direkt mit dem Black Friday zu tun hat.
Pro-Kopf-Ausgaben dennoch gestiegen
Wie die Wirtschaftswoche unter Berufung auf eine Shopify-Auswertung ausführt, ist der durchschnittliche Warenkobwert pro Käufer allerdings gestiegen. Waren es 2020 noch knapp 75 Euro, gaben die Deutschen in diesem Jahr im Schnitt 90 Euro für ihre Einkäufe aus.
Was alle Auswertungen deutlich bestätigen: Beim mobilen Einkauf ist weiterhin ein Aufwärtstrend zu verzeichnen. So kauften laut Shopify 70 Prozent der Konsumenten über ihr Smartphone ein. Nach der von Adobe Analytics getätigten Auswertung, welche den weltweiten Markt einbezieht, waren es hier 44,4 Prozent der Konsumenten – eine Steigerung von 10,6 Prozent zum Vorjahr.
Der stationäre Einzelhandel büßt dagegen weiterhin ein, was in Anbetracht der Pandemie-Situation und 2G-Regelungen nicht verwunderlich erscheint. In den USA fielen laut einer Auswertung von Sensormatic Solutions die Besuche im stationären Einzelhandel um 90,4 Prozent im Vergleich zu vor noch zwei Jahren, und damit vor der Pandemie, wie das Portal Retail Dive ausführt.
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