Google wird eine neue Generation seines Trackingtools Analytics einführen. Wie der Internetkonzern jetzt in einem Blogpost bekannt gab, wird Universal Analytics – die aktuelle Generation von Analytics – im nächsten Jahr eingestellt. Dann wird lediglich die neuere Variante Analytics 4, die Google bereits vor etwa zweieinhalb Jahren einführte, unterstützt.
Analytics 4 soll laut Russell Ketchum, dem Verantwortlichen für das Produkt-Management von Google Analytics, die „bald überholte Messmethodik“ von Universal Analytics ersetzen. Die Verfahren wurden damals „für eine Generation von Online-Messverfahren entwickelt, die im Desktop-Web, in unabhängigen Sitzungen und in leichter beobachtbaren Daten aus Cookies verankert waren“.
Alte Analytics-Einstellungen liefern ab Sommer 2023 keine Daten mehr
Google Analytics-Berichte und -Daten für Websites oder auch Apps sind in sogenannten Properties enthalten. Sämtliche, standardmäßigen Universal Analytics-Properties sollen Google zufolge ab dem 1. Juli 2023 keine neuen Treffer mehr verarbeiten können. Für das erst kürzlich eingeführte Analytics 360, einer Analytics-Variante mit noch umfangreicheren Berichten, endet die Verarbeitungszeit für neue Treffer am 1. Oktober 2023. Zuvor verarbeitete Daten in Universal Analytics werden noch mindestens sechs Monate nach den oben genannten Abschaltterminen gespeichert, heißt es.
Alte Properties sollten jetzt ins neue Analytics migriert werden. Wenn eine Property vor dem 14. Oktober 2020 erstellt wurde, wird es sich nämlich wahrscheinlich noch um Universal Analytics-Property handeln, nach diesem Stichtag erstellte Berichtseinstellungen sind höchstwahrscheinlich bereits Google Analytics 4-Properties. Wer prüfen will, was gerade verwendet wird, kann dies mithilfe einer Anleitung tun. Ausführliche Hinweise dazu, wie die Migration funktioniert, gibt Google auf einer Hilfeseite.
Händler bzw. Werbetreibende sollten möglichst zeitnah die Umstellung vornehmen – obwohl noch gut ein Jahr Zeit ist. So können sie bereits damit beginnen, sich mit der neuen Schnittstelle vertraut zu machen und relevante Metriken mit der neuen Methodik zu verfolgen. Auch können sie sich so bereits eine Datengrundlage für künftige Auswertungen schaffen, erläutert Google.
Datenschutzkontrolle und plattformübergreifende Analyse
Das Thema Datenschutz gilt als ein wesentlicher Anlass für die Umstellung: Die neue Variante soll detailliertere Kontrollen rund um die Datenerfassung und -nutzung ermöglichen. Es werden etwa keine IP-Adressen mehr gespeichert und man verlasse sich bei der Datenerhebung nicht ausschließlich auf Cookies – stattdessen werde eine ereignisbasierte Datengrundlage verwendet, um nutzerzentrierte Messungen durchzuführen. „Mit den neuen Datenschutzkontrollen auf Länderebene können Sie die Erfassung von Daten auf Nutzerebene – wie Cookies und Metadaten – verwalten und minimieren und gleichzeitig wichtige Messfunktionen beibehalten“, verspricht Google.
Neben Anpassungen zum Datenschutz soll Analytics 4 Funktionen enthalten, um Verkäufe und Conversions zu steigern. Das Tool könne plattformübergreifend arbeiten, wodurch sich sowohl das Online- als auch Offline-Kundenengagement auswerten lasse – unter anderem wird dafür auf maschinelles Lernen gesetzt. Die Idee ist, dass Anwenderinnen und Anwender einen „vollständigen Überblick über den Kundenlebenszyklus“ erhalten können.
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