Eigentlich sollte es im Jahr 2022 keine Meldung mehr wert sein, dass Social Media irgendwie wichtig ist. Dennoch entdecken offensichlich immer noch Unternehmen die Vorzüge von Facebook, Instagram und Co, wie eine Studie der Gelben Seiten zeigt. Dafür wurden über 1.000 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) befragt. Unklar bei der Studie ist, woher die Daten zu den Nutzern kommen.
Demnach hat sich die Social-Media-Nutzung von Unternehmen im vergangenen Jahr fast verdoppelt: Mittlerweile setzen sechs von zehn KMU auf derartige Kanäle, im Jahr zuvor war es gerade mal ein Drittel. Social Media wird dabei vor allem für Werbung und Kommunikation genutzt. Dabei halten Unternehmen künftig vor allem das Community Building für wichtig.
70 Prozent informieren sich per Social Media über Handel
Das ist konsequent, denn längst erwarten Online-Nutzer, dass Unternehmen, Marken und Händler in ihren Social-Media-Feeds auftauchen – knapp 70 Prozent informieren sich dort über Produkte und Dienstleistungen, im Vorjahr waren es erst 58 Prozent. Vor allem für jüngere Zielgruppen zwischen 18 und 39 Jahren sind soziale Medien Alltag – und damit auch für Online-Händler und Unternehmen unverzichtbar.
„Die Nutzung digitaler Kanäle als Kommunikationsmedien wird für Betriebe immer mehr zum erfolgskritischen Element ihrer Strategie. Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass Unternehmen die Vorzüge des direkten Dialogs mit Kund*innen zunehmend zu schätzen und zu nutzen wissen. Ob B2B oder B2C: Kein Betrieb sollte die Möglichkeiten neuer Medien geringschätzen, sondern die Chancen mutig ergreifen“, sagt Dirk Schulte, Geschäftsführer der Gelbe Seiten Marketing Gesellschaft. Ein Großteil der Firmen erkenne aber nach eigener Aussage noch nicht den Nutzen von Social Media oder ist mit den bisherigen Werbeformen zufrieden.
KMU nutzen vor allem Facebook
Dabei setzen die KMU, die Social Media nutzen, vor allem auf die „alte Dame“ Facebook – obwohl deren Stern auch langsam untergeht und das Netzwerk zumindest bei Jüngeren immer irrelevanter wird. Dennoch haben 85 Prozent der Unternehmen dort einen Account. Instagram (62 Prozent) und YouTube (29 Prozent) fallen in der Beliebtheit der Unternehmer schon deutlich ab. TikTok, Pinterest, Twitter und Co kommen zumindest in den Studienergebnissen gar nicht erst vor.
Ein Großteil der Unternehmen liefert dabei offensichtlich gute Arbeit auf den jeweiligen Kanälen – fast die Hälfte der befragten Nutzer bescheinigt ihnen eine „sehr gute“ oder „gute“ Performance, allerdings findet rund ein Drittel deren Social-Media-Engagement auch „weniger gut“ oder „schlecht“.
„Betriebe müssen sich weiterhin intensiv damit befassen, wie sie auf sozialen Plattformen Mehrwerte für ihre Kund*innen und damit für den eigenen Geschäftserfolg liefern können. Kein Betrieb kann mehr die Augen davor verschließen, dass Verbraucher*innen zunehmend erwarten, Unternehmen bei Facebook, Instagram und Co aufzufinden und dort professionell informiert zu werden“, warnt Schulte.
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