Affiliate Marketing hat sich im Laufe der Zeit als eine bereits etablierte Form des Marketings erwiesen. Ein bedeutender Faktor, der zu seiner Beliebtheit beigetragen hat, ist sein performance-basierter Ansatz, besonders in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Affiliate Marketing minimiert das finanzielle Risiko für Unternehmen, da die Kosten direkt mit den erzielten Verkäufen korrelieren.
Betrachtet man die Schnittstelle zwischen Affiliate und Influencer Marketing, dann gibt es zahlreiche Aspekte des Affiliate Marketings, die nahtlos ins Influencer Marketing übergehen. Influencer sind in der Lage, Produkte authentisch zu präsentieren und eine engagierte Zielgruppe anzusprechen. Diese charakteristischen Merkmale könnten genutzt werden, um Affiliate-Partnerschaften zu stärken und die Reichweite von Kampagnen zu erweitern. Aber wie können diese beiden Formen des Marketings erfolgreich miteinander verknüpft werden?
Die Macht der Creator
Affiliate Marketing hat sich als eine vertrauenswürdige Disziplin für Marken etabliert. Im Gegensatz dazu wird das Influencer Marketing oft noch mit Skepsis betrachtet, insbesondere da es eher aus dem PR- und Social-Media-Bereich stammt und oft mit der Steigerung von Awareness und Reichweite in Verbindung gebracht wird, anstatt mit unmittelbaren Verkaufsergebnissen.
Allerdings lassen sich die Prinzipien des Affiliate Marketings wie Performance Messung und Tracking und eine leistungsbasierte Vergütung auf Basis festgelegter Metriken auch auf Creator-Kampagnen anwenden. Dabei kooperieren Marken mit Publisher-Partnern, die ihre Produkte bewerben und eine Provision für erzielte Verkäufe erhalten. Discount Codes und Affiliate-Links sind hierbei die beliebteste Möglichkeit, eine messbare Verbindung zwischen dem Beitrag des Creators und den konkreten Verkaufsergebnissen herstellen.
Eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Marken und Influencern erfordert jedoch die Bereitschaft beider Parteien, Kompromisse einzugehen. Das Fehlen dieser Kompromissbereitschaft kann zu Schwierigkeiten bei der Kooperation und der Ausgestaltung der Vertragsbedingungen führen. Oft besteht eine Herausforderung darin, dass Marken hauptsächlich auf Conversions abzielen, während Influencer sich nicht zu stark darauf festlegen wollen.
Es bedarf eines Umdenkens seitens der beteiligten Parteien. Marken müssen anerkennen, dass Content Creator nicht nur Schöpfer von Inhalten sind, sondern auch wichtige Kooperationspartner. Ihre Fähigkeit, Einfluss auf die Online-Community auszuüben, macht sie zu wertvollen Vermittlern zwischen der Marke und ihrer Zielgruppe. Aber wie findet man die richtigen Kooperationspartner?
Relevante Messgrößen
Betrachtet man erfolgreiche Affiliate-Kampagnen, dann sind Kriterien wie Inhalte und Followerzahlen nicht mehr die primäre Messgröße zur Bewertung potenzieller Kooperationspartner. Es wird immer deutlicher, dass Creator mit kleineren Followerzahlen oft einen größeren Einfluss auf ihr Publikum ausüben. Eine Kooperation mit einem Influencer, der Millionen von Followern hat, führt in der Regel zu weniger Klicks auf Affiliate-Links als die Zusammenarbeit mit 100 kleineren Influencern.
Einige der leistungsstärksten Creator gehören zu den sogenannten Nano-Influencern, deren Followerzahl unter 10.000 beträgt. Auch wenn sie keine riesige Fangemeinde haben, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass ihre Videos auf Plattformen wie Instagram und TikTok viral gehen. Die Reichweite dieser Videos auf diesen Plattformen ist entscheidend für die letztendlichen Verkaufsergebnisse. Hinzu kommt oft ein sehr hoher Vertrauensbonus durch die Followerschaft.
Die Anzahl der Likes und Kommentare, die ein Creator für seine Posts erhält, ist in der Regel der unwichtigste Faktor für die Affiliate-Performance. Viel bedeutender sind die Anzahl der kürzlich veröffentlichten Beiträge und die Bereitschaft des Creators, mit Marken zu kooperieren. Auch die Frequenz der Content-Veröffentlichung und der geteilten Links ist oft ein zuverlässigerer Indikator für die Affiliate-Leistung als die bloße Anzahl von Followern, Likes und Kommentaren. Dies haben bereits viele Marken erkannt.
Praxis-Cases
Ein bekanntes Beispiel für eine Marke, die sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene erfolgreich Affiliate-Influencer-Marketing betreibt, ist der Kochboxen-Lieferdienst HelloFresh. Durch die gezielte Zusammenarbeit mit einer Vielzahl an Nano-Influencern auf Basis von Affiliate-Promotionen hat HelloFresh nicht nur seine Sichtbarkeit in den sozialen Medien erheblich gesteigert, sondern auch eine engagierte Online-Community aufgebaut.
Auch in der Modebranche hat sich Affiliate-Influencer-Marketing als eine bedeutende Strategie etabliert. Dieses bewährte Prinzip wird nicht nur von fragwürdigen Online-Anbietern wie Shein genutzt, sondern auch von Luxusmarken wie Holzkern erkannt und erfolgreich für ihre Zwecke eingesetzt. Affiliate-Influencer-Marketing ist nicht ausschließlich für bestimmte Marktsegmente reserviert, sondern stellt vielmehr eine vielseitige und effektive Methode dar, die von unterschiedlichen Akteuren in der Branche genutzt wird.
Werkzeuge und Strategien
Marken, die Affiliate-Kampagnen mit Creatoren durchführen, sind auf effektive Tools zur Verwaltung ihrer Kooperationen angewiesen. Während Affiliate-Plattformen die Verkäufe dokumentieren und die Provisionen berechnen, bieten sie nur begrenzte Einblicke in die Entstehung dieser Verkäufe. Um den Erfolg zu analysieren und zu wiederholen, ist ein detaillierter Einblick in die Ursachen von Verkäufen und Klicks unerlässlich. Die Integration von Creator-Management-Plattformen und Affiliate-Marketing-Plattformen in ein gemeinsames Tool ermöglicht ein konsistentes Tracking der Performance und Customer-Journey.
Darüber hinaus ermöglicht ein solches Tool eine umfassende Skalierbarkeit, indem beispielsweise flexible Vergütungsmodelle integriert werden können. Dies gibt den Marken die Möglichkeit, ihre Kooperationen je nach individuellen Bedürfnissen und Zielen anzupassen. Des Weiteren bieten diese Tools verschiedene Engagement-Optionen. Durch die Implementierung von Funktionen, die über die bloße Provisionsberechnung hinausgehen, können Marken und Creator Beziehungen aufbauen, die über einzelne Kampagnen hinausgehen. Dies trägt nicht nur zur Stärkung der Markenbindung bei, sondern ermöglicht es auch Creatoren, sich als verlässliche Partner zu etablieren.
Die Erfolgsformel der Zukunft
Die Verschmelzung der Creator Economy mit dem traditionellen Affiliate Marketing stellt die Antwort auf die Veränderungen in der E-Commerce-Landschaft dar. In dieser neuen Ära liegt der Fokus auf der Zusammenarbeit mit kleineren, aber wirkungsvollen Creatoren, unterstützt durch die Integration effektiver Tools zur Kooperationsverwaltung. Die Symbiose von Social Commerce und authentischem Influencer-Content ist das Erfolgsrezept für Marken, insbesondere im Hinblick auf die wachsende Bedeutung von Nano-Influencern.
Über den Autor
André Koegler unterstützt seit Mai 2022 Impact.com, dem globalen Marktführer für Partnership Automation bei der Expansion in der Region DACH. Er verantwortet das Channel Partnership für diese Region und baut in diesem Zuge Kooperationen und Partnerschaften zu Agenturen und Technologie-Partnern auf. Als Berater, Referent und Fachautor unterstützt André seit über 20 Jahren Werbetreibende, Publisher und Agenturen im Performance- und Affiliate-Marketing.
Über impact.com
Impact.com ist eine der weltweit führenden (SaaS-)Plattformen für Partnership Automation™ und verändert die Art und Weise, wie Unternehmen Performance-Partnerschaften verwalten und optimieren — einschließlich Affiliates, Influencer, Commerce Content Publishers und B2B-Partnern. Die leistungsstarke, zweckgerichtete Plattform macht es Werbetreibenden leicht, ihr eigenes Partner-Ökosystem mit anderen Brands und Communitys aufzubauen, dieses zu kontrollieren und skalierbar zu entwickeln. Die Technologieplattform und Marktplatz für Performance-Partnerschaften steigert das Umsatzwachstum internationaler Marken wie N26, Ticketmaster, Flixbus, Lenovo, Jimdo und HelloFresh. Für weitere Informationen besuchen Sie www.impact.com/de.
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