1. 1. Ein Newsletter-Tool ist Pflicht – und es sollte gut mit dem CRM harmonieren
3. 3. Welcome-Strecke für Neulinge
4. 4. Automatisierung von Kampagnen
5. 5. Neue Produkte und Deals zelebrieren
6. 6. Abmahnfallen vermeiden: Rechtlich auf der sicheren Seite
7. 7. KI ist ein sinnvoller Helfer
Verschicken Sie privat noch E-Mails? Wahrscheinlich nicht. Die Kommunikation unter Freunden und Bekannten ist längst in Richtung Messenger gewandert. Aber nutzen Sie Ihre E-Mail-Adresse trotzdem noch täglich? Ganz bestimmt. E-Mails sind nach wie vor so unverzichtbar wie kein anderer Kanal, denn wir nutzen sie quasi für alles, was mit Online-Logins zu tun hat, auch in Zeiten von Mobile First und Zwei-Faktor-Authentifizierung. Vor allem beim Online-Shopping ist der Stellenwert besonders hoch, wie etwa eine Studie über die E-Mail-Nutzung von United Internet Media kürzlich wieder gezeigt hat – das gilt übrigens über alle Generationen hinweg.
Im Verlauf der Customer Journey wird die E-Mail von 90 Prozent der Online-Nutzer:innen verwendet und ebenfalls neun von zehn werden per Newsletter auf neue Produkte aufmerksam. 73 Prozent kaufen Produkte, die in einer E-Mail beworben werden. Kurzum: Bei allen Marketing-Optionen, die Online-Händler:innen heutzutage offen stehen, ist der Newsletter eine der effektivsten.
Man sollte das E-Mail-Marketing nicht nur nicht vernachlässigen, sondern so weit wie möglich optimieren. Darum schauen wir uns im Folgenden an, was man beachten sollte, um gute, sprich: effektive, Newsletter an die Empfänger:innen (und im besten Fall zukünftige Kundschaft) zu verschicken. Denn schon mit ein paar einfachen Tipps kann man eine Menge aus seinen Newslettern herausholen. Das freut nicht nur die eigene Bilanz, das freut letztendlich auch die Kund:innen.
1. Ein Newsletter-Tool ist Pflicht – und es sollte gut mit dem CRM harmonieren
Das Newsletter-Tool ist das Herz des E-Mail-Marketings. Zwar kann man auch alles manuell machen und die meisten Customer-Relationship-Management-Systeme (CRMs) haben entsprechende Funktionen, ein spezialisiertes E-Mail-Marketing-Tool spart aber viel Zeit und Nerven und bietet zudem mehr Funktionen. Welches Tool das Richtige ist, hängt von persönlichen Vorlieben, Anforderungen oder auch finanziellen Möglichkeiten ab. Grundsätzlich sollte sich das Tool mit dem eigenen CRM „verstehen“. Beides sollte sich also gut ergänzen und im besten Fall per Schnittstelle miteinander verbunden sein.
Eine intuitive Bedienung haben heutzutage die meisten Programme. Hilfreich ist an dieser Stelle eine gute Auswahl an responsiven Vorlagen, damit der Newsletter am Ende auch visuell ansprechend ist. Wichtig sind darüber hinaus Datenschutzkonformität (zum Thema „Recht“ kommen wir weiter unten noch einmal) und ausführliche, informative Reportings, damit sich Erfolg oder Misserfolg von Mailings genau analysieren lassen. Segmentierungsfunktionen (die richtige Zielgruppe ansprechen) und die Möglichkeit, A/B-Tests durchzuführen, sind außerdem essenziell.
2. Mobile Optimierung
Die Kundschaft ist heutzutage vornehmlich mobil online. Mittlerweile hat das Smartphone den Desktop bei den E-Commerce-Umsätzen weit hinter sich gelassen. Das gilt auch für die E-Mail-Lektüre. Ein am Smartphone geöffneter Newsletter muss auch mobil optimiert sein, ansonsten wird die Mail schnell wieder geschlossen. Viele Tools basteln die Newsletter dank responsiver Vorlagen automatisch auch für eine mobile Ansicht. Ein paar Tipps sollte man dennoch beherzigen:
- Eine einspaltige Ansicht funktioniert mobil besser.
- Die Schriftgröße sollte ausreichend groß sein.
- Sparsamer Umgang mit Bildern: Die nehmen nicht nur viel Platz in der Ansicht, sondern verlängern auch die Ladezeit.
- Die wichtigsten Informationen gehören an den Anfang des Newsletters.
Tipp: Bei Google Analytics lässt sich leicht herauslesen, wie groß der Mobile-Anteil der Newsletter-Empfänger ist.
3. Welcome-Strecke für Neulinge
Wer sich zum ersten Mal in einem Online-Shop registriert, kennt diesen sehr wahrscheinlich noch gar nicht so gut. Daher ist es ratsam, einige E-Mails angelegt zu haben, die nach der Newsletter-Anmeldung in gewissen Zeitabständen automatisch verschickt werden. In dieser E-Mail-Strecke stellt man den Shop und die Produkte vor und hält die potenziellen Neukund:innen bei der Stange. Wichtig: Die E-Mail-Strecke sollte für Kund:innen relevante Inhalte bieten und von Zeit zu Zeit aktualisiert werden.
4. Automatisierung von Kampagnen
E-Mail-Automatisierung nimmt Online-Händler:innen nicht nur eine Menge Arbeit ab, sondern führt im besten Fall auch zu mehr Käufen. Die Willkommensstrecke ist dabei nicht die einzige Möglichkeit, die man ausschöpfen sollte. Weitere passende Optionen:
- Warenkorb-Abbrecher erinnern, die den Check-out nicht beendet haben.
- Nachschub-Erinnerung für Verbrauchsprodukte, die regelmäßig gekauft werden
- Sogenannte Post-Purchase-Mails, zum Beispiel mit Empfehlungen auf Basis vorheriger Käufe
- Bitte nach Bewertung oder Teilnahme an Umfragen, um Feedback zu sammeln.
Online-Händler:innen sollten nicht auf Teufel komm raus alles automatisieren, aber wo es sinnvoll ist, hilft es im Tagesgeschäft ungemein.
5. Neue Produkte und Deals zelebrieren
Online-Shopper wollen abgeholt werden! Wer schon einmal bei einem Shop eingekauft hat und zufrieden war, kommt gern wieder zurück, muss aber vielleicht auch dazu ermutigt werden. Und das geht immer noch am besten über den Preis oder über Exklusivität. Händler:innen sollten daher Events wie den Black Friday oder Oster-Specials mit aufwendigeren Newslettern ankündigen – das kann und sollte man übrigens auch mehrfach in den Wochen und Tagen zuvor tun, damit es den Kund:innen im Gedächtnis bleibt und sie am Tag X auch tatsächlich vorbeischauen.
Zudem lässt sich mit E-Mail-Strecken die Vorfreude auf neue Produkte wecken. Tipp: Anreize geben! Man kann zum Beispiel exklusive Rabatte für Newsletter-Abonnent:innen anbieten. Das erhöht nicht nur die Zahl der Empfänger:innen, sondern verleitet mehr Menschen zum Kauf.
6. Abmahnfallen vermeiden: Rechtlich auf der sicheren Seite
Der Versand werblicher E-Mails ist durch zahlreiche rechtliche Rahmenbedingungen geregelt, etwa das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) und die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Wer seine Newsletter nicht rechtssicher gestaltet und verschickt, riskiert im schlimmsten Fall Abmahnungen. Die wichtigsten Punkte, die beachtet werden sollten:
- Datenschutzerklärung: Darin muss auch stehen, wie die Newsletterdaten verarbeitet werden
- Anmeldeformular und Abmelde-Link: Im Anmeldeformular dürfen ausschließlich die notwendigen Daten abgefragt werden, also in der Regel E-Mail-Adresse und Name. Im Newsletter muss stets ein Abmelde-Link eingefügt sein, sodass sich Abonnent:innen mit einem Klick abmelden können.
- Double-Opt-In: In die Aufnahme des Newsletterverteilers müssen Kund:innen ausdrücklich einwilligen. Das heißt, dass nicht nur die Einwilligung zum Newsletter-Versand gegeben wird, sondern diese im Nachgang auch zusätzlich per Link in einer weiteren E-Mail bestätigt wird.
- Impressum: Wie der Online-Shop muss auch der Newsletter ein Impressum enthalten.
7. KI ist ein sinnvoller Helfer
Künstliche Intelligenz ist keine Zukunftsmusik mehr und kann auch beim Newsletter-Versand helfen. Dafür muss man kein Technik-Genie sein. ChatGPT lässt sich für passende, besser klickbare Betreffzeilen nutzen und kann ganz nebenbei auch helfen, Texte zu überprüfen und zu optimieren. Mit Dall-E lassen sich mittlerweile richtig gute Bilder erstellen, die sich optimal auf den eigenen Online-Shop anpassen lassen. Generell ist es hilfreich, einfach mal auszuprobieren, was ChatGPT und Co. zu bieten haben. Wer etwas abenteuerlustiger ist, kann sich sogar schnell und einfach (wirklich!) eigene GPTs basteln, die sich für eine konkrete Problemstellung nutzen lassen.
8. Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler
Wer Newsletter verschickt, möchte nicht sich selbst von irgendetwas überzeugen, sondern (potenzielle) Kund:innen. Darum sollte man als Händler:in immer die Kundenbrille aufsetzen, wenn man Newsletter plant.
- E-Mail-Liste segmentieren: E-Mails sollten selten an den gesamten Verteiler gehen, sondern immer nur an die Menschen, für die sie interessant sind. Man kann zum Beispiel Segmente für Erstkäufer:innen, Nichtkäufer:innen oder geteilt nach Geschlecht implementieren. Oder man teilt zwischen Kund:innen, die in den letzten drei Monaten bestellt haben und solchen, bei denen ein Bestellvorgang länger her ist.
- Personalisierung: Newsletter können auch auf Basis des Kundenverhaltens verschickt werden. Das funktioniert zum Beispiel auf Basis vorheriger Käufe, auf Basis bestimmter Profilinformationen oder des Verhaltens im Online-Shop. Personalisierung ist ein wichtiger Hebel.
- Die goldene Betreffzeile: Ein guter Betreff, auf den Kund:innen klicken wollen, erhöht die Performance eines Newsletters
- Frequenz und Versandzeitpunkt: Newsletter sollten nicht zu häufig und nicht zu selten und zum bestmöglichen Zeitpunkt verschickt werden. Es lohnt sich, zu überprüfen, wann meine Newsletter am besten geklickt werden und ob eine zu hohe Frequenz zu höheren Absprungraten führt. Die meisten Mails werden übrigens am Morgen und in den Abendstunden gelesen.
9. Testen,Testen, Testen
Und zu guter Letzt: Optimales E-Mail-Marketing lebt vom Testen und Analysieren der Performance. A/B-Tests helfen, herauszufinden, welche Inhalte, welche Versandzeiten oder welche Betreffe besser funktionieren. Die Analyse von Kennzahlen wie Klickrate, Abmelderate oder Bounce Rate (E-Mails, die nicht zugestellt werden konnten) hilft, den Versand zu optimieren. E-Mail-Marketing ist niemals „fertig“. Wie bei allen anderen Marketing-Disziplinen gilt es, ständig am Optimum zu feilen.
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Artikelbild: http://www.depositphotos.com
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