Der Internetriese entwickelt aktuell ein eigenes Programm, um die Grundlagen der Onlinewerbung zu verändern. Mit dem Tool könnte die Ära der Cookies für Werbetreibende bald vorbei sein.
Wenn das US-Unternehmen Google sich etwas Neues ausdenkt, hält die Onlinewelt meist den Atem an. Zu groß ist der Einfluss des Unternehmens auf das Netz. Erst Recht, wenn es um die Werbebranche geht. Laut Schätzungen des US-Marktforschungsunternehmen eMarketer gehen im Moment ein Drittel der weltweiten Online-Werbeerlöse auf Googles Konto, insgesamt also rund 39 Milliarden US-Dollar.
Neues Programm für Werbefirmen
Um den ohnehin schon großen Anteil am Werbemarkt zu vergrößern, plant Google laut einem Bericht der US-Zeitung „USA Today“, seine Marktposition nun mit einem neuen Werbetool zu festigen. Laut der Zeitung arbeite Google gerade an einem neuen, anonymisierten Trackingverfahren. Dieses solle Werbetreibende zur Einhaltung standardisierter Grundregeln beim Erfassen von Nutzerzahlen und Werbereichweiten verpflichten und heutige Cookies ersetzen, schreibt „USA Today“. Die Grundregeln würden von Google vorgegeben werden und den Google-Browser Chrome betreffen.
Die US-Zeitung basiert ihren Bericht auf Aussagen eines Mitarbeiters von Google, der aber nicht namentlich genannt wird. Das Unternehmen selbst hat noch nicht offiziell Stellung zu dem Bericht bezogen.
Werbung bald ohne Cookies?
Das System aber dürfte ähnlich funktionieren, wie das bereits eingeführte Tracking-Verfahren von Apple. Apple hat für seinen Browser Safari bereits ein System gestartet, dass Cookies von Dritten blockiert. Dadurch entscheidet Apple bereits heute alleine darüber, wer auf seinem Browser werben darf und in welcher Form. Möchte ein Werbetreibender außerdem wissen, wie groß die Reichweite seiner Werbeanzeige ist, bekommt er die Zahlen nur über Apples offizielle Trackingfunktion.
Laut dem Bericht plane Google sein neues Tool in den kommenden Wochen offiziell vorzustellen.
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