Laut einer aktuellen Studie lief das E-Mail-Marketing im vergangenen Jahr wenig erfolgreich. Kaum überraschend, sieht man sich die Gründe dafür an. Hinzu kommt, dass E-Mail-Provider wie Google die Arbeit von Online-Händlern zusätzlich beeinflussen.
Wenig effektives E-Mail-Marketing
E-Mails sind ohne Frage ein probates Mittel im E-Commerce. Egal ob Unternehmen neue Produkte bewerben, Stammkunden informieren oder Neukunden gewinnen möchten: Die E-Mail macht es möglich. Was Unternehmen freut, verärgert nicht selten aber die Nutzer. Zu viele E-Mails überfluten ihre Postfächer, die meisten sind noch dazu unpersönlich erstellt und werden deshalb oft nicht gelesen. Eine Studie der Softwarefirma Monetate bestätigt den falschen Gebrauch von E-Mails im E-Commerce: Nutzer reagieren immer seltener auf E-Mails und bestellen weniger via Mail. Als wäre das nicht genug, fangen E-Mail-Provider wie Google an, in das E-Mail-Marketing einzugreifen.
Bestellungen via E-Mail um 30 Prozent gesunken
Unternehmen sind nicht allein schuld daran, dass das E-Mail-Marketing im vergangenen Jahr laut Monetate nicht erfolgreich war. Grundsätzlich haben sich die Konsumgewohnheiten der Menschen verändert. E-Mails werden immer seltener am heimischen Computer gelesen. Längst liest man seine digitale Post überall und jederzeit, dank Smartphones und Tablets. Eine Studie von Forrester Research zur Entwicklung des Online-Handels, lieferte bereits im Juli den Beleg: 28 Prozent der Nutzer lesen demnach ihre E-Mails auf dem Smartphone, 16 Prozent sogar nur auf dem Tablet. E-Mail Kampagnen müssen in Zukunft genau diesen Punkt berücksichtigen, wollen sie die Nutzer dort abholen, wo sie tatsächlich erreichbar sind.
Viele Unternehmen haben angefangen, mehr E-Mails zu versenden. Automatisierten Softwarelösungen und findigen Beratern sei Dank. Gebracht hat das, wie Monetates Studie zeigt, wenig. Eine Lösung, die Experten empfehlen: personalisiertes Online-Marketing. Der Online-Riese Amazon macht es vor. Er versendet individuelle Produktempfehlungen an seine Nutzer via E-Mail. Je nachdem, was der jeweilige Nutzer für Produktpräferenzen in der Vergangenheit hatte. Neben der Personalisierung der E-Mail Kampagnen, ist gerade im Online-Handel eine weitere Änderung notwendig. Ähnlich wie sie die angestammten Medienhäuser – nach langem Zögern – peu à peu umsetzen. Die Angebote müssen den mobilen Endgeräten angepasst werden. E-Mails sollten also künftig nicht im gleichen Format geschrieben werden, wie es bisher getan wurde. Online-Händler müssen Wege finden, E-Mails auch auf Endgeräten für die Nutzer interessant und attraktiv zu gestalten.
Google ärgert Werbetreibende
Jüngst hat Google die E-Mail-Verwaltung seiner User umgestellt. Nutzer entscheiden jetzt nicht mehr selbst, welche Nachrichten Werbung enthalten. Google macht das für sie. Und was Google im Netz macht, machen andere schnell nach. Es könnte also sein, dass bald auch andere Provider diese Funktion einführen.
Das Problem: Erste Studien zeigen, dass aufgrund Googles neuer Funktion überhaupt erst weniger E-Mails von Händlern gelesen werden.
Auch hier muss beim E-Mail-Marketing ein Umdenken einsetzen. Damit ihre Nachrichten auch bei Google Mail von Kunden gefunden werden, müssen Kunden sie suchen. Man muss den Kunden auch deswegen künftig einen interessanten Mehrwert bieten.
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