EBay verabschiedet sich in den USA von seinen Gutschein-Karten für stationäre Händler. Aus wirtschaftlichen Gründen, wie das Unternehmen mitteilte. Deutsche Unternehmen wie Saturn und Media Markt setzen hingegen nach wie vor auf klassische Gutschein-Karten und führen zusätzlich neue virtuelle Modelle ein.
Weihnachten steht zwar noch nicht ganz vor der Tür, trotzdem bereiten sich Unternehmen aller Couleur intensiv auf das Weihnachtsgeschäft vor. Insbesondere die Media-Saturn Holding GmbH, die vor kurzem mit der eintägigen Schließung ihrer Media-Markt-Filialen für Aufsehen gesorgt hatte. Die Unternehmenstochter Saturn macht indes dieser Tage Schlagzeilen. So werden nicht nur die letzten Saturn-Märkte in Belgien endgültig geschlossen, Saturn kündigt gar eine scheinbar vielversprechende Weihnachtsaktion an: Man wolle auf „innovative Gutschein-Cards“ setzen, so das Unternehmen. Aber: Big Player eBay verabschiedet sich zeitgleich teilweise von seinen Gutscheinen. Setzt Saturn auf das falsche Pferd?
Saturn setzt auf Gutschein-Marketing, eBay verabschiedet sich teilweise davon
Saturn hat heute angekündigt, zwei neue Gutschein-Varianten einführen zu wollen. Die Erste trägt den Namen „Community Gutschein Card“ und soll es Saturn-Kunden ermöglichen, in Gruppen Geldgeschenke per E-Mail und Facebook zu organisieren. Die Zweite Variante heißt „mobile Gutschein Card“ und soll eine rein virtuelle Geschenkkarte für Smartphones werden. So weit, so gut. Aber während Saturn seine neue Marketingstrategie ankündigt, verabschiedet sich eBay von dieser teilweise. Der Internetriese hat das gegenüber dem Online-Magazin EcommerceBytes.com bestätigt: Es sei eine rein strategische Entscheidung gewesen, kommentierte eBay-Pressesprecher Ryan Moore.
Gutscheinkarten im stationären Handel nicht rentabel?
EBay hat ohne große Ankündigung seine Geschenk-Gutscheine aus den Regalen stationärer Händler in den USA entfernen lassen. Nachdem eBay seine Gutschein-Karten im Jahre 2007 eingeführt hatte, setzt das Unternehmen jetzt nur noch auf die virtuelle Variante. Ryan Moore bestätigte, dass die Online-Gutscheine von eBay nach wie vor erhalten bleiben. Er gab zwar keine ausführliche Erklärung für den Rückzug der stationären Geschenk-Gutscheine in den USA, EcommerceBytes vermutet aber zu hohe Kosten. Schließlich musste EBay seine Einnahmen für die Gutscheine nicht nur mit den stationären Händlern teilen, sondern auch mit Blackhawk Network, dem Vertreiber der Karten.
Gutscheine sind wirksames Marketingmittel
Allgemein haben sich Gutscheine als probates Marketinginstrument erwiesen. Das erklärte Ziel: Neue Kunden gewinnen. Gutscheine eigneten sich besonders gut, Menschen, die bislang kaum mit dem Unternehmen in Verbindung standen, auf sich aufmerksam zu machen, sagen Studien. Egal ob als virtuelle oder gedruckte Variante. Studien wie der „GutscheinBarometer 2013“ empfehlen dabei nur, den Mindestbestellwert nicht zu hoch anzusetzen und die Gutscheinlaufzeit auf mindestens drei Monate festzulegen.
Innovation nur für virtuelle Gutschein-Karten
Setzt Saturn auf das falsche Pferd? Nein, denn einerseits scheinen die neuen Gutschein-Varianten von Saturn die Empfehlungen genannter Studie zu erfüllen und außerdem setzt das Unternehmen auf die Bereiche „Mobile“ und „Social Media“, Bereiche die durch zahlreiche E-Commerce-Studien als potentielle Zukunftsmärkte gesehen werden.
Nur bei den klassischen Gutschein-Karten, die von EBay abgeschafft wurden, könnte sich Saturn ein bisschen Innovation erlauben. Dafür müsste der Elektroeinzelhandel nur auf den Kollegen Media-Markt schauen: Der hat erst vor wenigen Wochen die alten Gutschein-Karten aufgepäppelt. Seitdem sind die Karten mit einem QR-Code ausgestattet, der es Nutzern erlaubt eigene Videobotschaften auf die Karten zu laden.
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