Auf Plakaten, in Zeitschriften und in Schaufenstern – läuft man durch die Stadt oder bewegt sich durch die analoge Welt des Handels, begegnet man immer häufiger den sogenannten QR-Codes. Zwar werden sie offline eingesetzt, doch können sie als unterstützendes Marketing-Instrument auch den Online-Handel anregen oder sogar als Zahlungsmethode eingesetzt werden.
(Bildquelle 35272637:Jan Engel via Fotolia.com)
Grundsätzlich findet man QR-Codes in fast allen Bereichen des Handels: Auf Event-Plakaten leiten sie zu Ticketveranstaltern, in Werbeprospekten zu entsprechenden Online-Shops, auf Unternehmens-Flyern zu Internet-Präsenzen, in Koch-Zeitschriften zu Rezepten… Die Marketing-Möglichkeiten sind schier grenzenlos. Und genau das macht sie auch für den Online-Handel so attraktiv.
PayPal: Neue Zahlungsmethode mit QR-Codes
Auch einer der größten Zahlungsanbieter der Welt greift auf die Codes zurück: PayPal will sein Portfolio erweitern, indem es auch Offline-Kunden die Möglichkeit gibt, seine Zahlungsmethode zu nutzen. Als Mittel zum Zweck dient hierbei eine Art QR-Code, der sogenannte „Payment Code“. Mit einer entsprechenden PayPal-App kann das Grafik-Konstrukt auf dem eigenen Smartphone generiert werden, das der Händler vor Ort dann mit seinem Kassen-Scanner einliest. Als Alternative kann auch eine einmalige Code-Nummer erzeugt werden, die manuell im Geschäft eingetippt werden kann.
Die neue Zahlungsmethode soll ab dem kommenden Jahr im Handel verfügbar sein, eine Auswahl der Unternehmen, die versuchsweise das Konzept testen, ist noch nicht bekannt. Obwohl die PayPal-Zahlungsmethode mit QR-Codes noch nicht auf dem Markt ist, gibt es bereits erste Kritik: Die fehlende Zeitersparnis zur Verwendung einer Kreditkarte beispielsweise wird bemängelt. Nichtsdestoweniger versucht das Unternehmen die Kunden mit Rabattangeboten und Kundenbindungsaktionen von der neuen Möglichkeit zu überzeugen.
Ganz so neu wie die QR-Zahlungsmethode jedoch klingt, ist sie gar nicht. Bereits im letzten Monat kündigte das StartUp Yapital an, auf den Mobile-Payment-Zug aufzuspringen und ab November dieses Jahres in Kooperation mit Rewe eine stationäre Zahlung mit QR-Codes anzubieten. Obwohl der Prozess hierbei ein etwas anderer ist (Rewe selbst erzeugt einen Zahlungs-QR-Code, den der Kunde einscannt), bilden die grafischen Konstrukte die Basis der Methode. Wir dürfen gespannt sein.
Die Kopplung von stationärem und digitalem Handel
Die Verwendung der neuartigen Zeichen geschieht jedoch nicht nur im Zuge des Zahlungsverkehrs, sondern natürlich auch im Marketing. So, wie es im ursprünglichen Sinne angedacht war, findet sich eine durch die QR-Codes geförderte intensive Kopplung von On- und Offline-Handel: In Schaufenstern können beispielsweise Schilder mit QR-Codes die ausgestellten Produkte ergänzen. Kunden der Filialen sind dann nicht mehr an die eingeschränkten Ladenöffnungszeiten gebunden und können rund um die Uhr „trans-stationär“ shoppen.
Ein beeindruckendes Beispiel dieser Marketing-Strategie ist Oldenburg: Hier hat PayPal seit dem 7. September die Innenstadt mit QR-Codes „zugepflastert“. Um die Verbraucherfreundlichkeit, Akzeptanz und Reichweite der grafischen Elemente zu erproben, hat der Zahlungsdienstleister in Zusammenarbeit mit dem City-Management der Stadt die Filialen der Fußgängerzone mit den Codes ausgestattet. Der Schaufensterbummel erhält in diesem Sinne eine völlig neue Bedeutung.
QR-Code-Marketing: Kein Buch mit sieben Siegeln!
Obwohl man häufig hört, dass die großen, etablierten Unternehmen solche aktuellen Strategien wie QR-Codes in ihrem Marketing berücksichtigen, ist die Methode auch durchaus für kleiner Händler geeignet. Verschiedene Anbieter im Internet ermöglichen die kostenlose und automatisierte Erstellung der grafischen Vierecke und ermöglichen somit jedermann die Verwendung.
Um sich von der Konkurrenz abzugrenzen und noch individuellere QR-Codes zu verwenden, können Nutzer bzw. Händler gegen ein Entgelt auch ihr Firmenlogo in die Zeichen einbauen lassen. In Flyer und Aufkleber, Poster, Plakate oder auch in Videos können die Codes eingebunden werden, unterstützen somit eine moderne Werbekampagne und ermöglichen es, eine Vielzahl neuer Kunden anzusprechen.
Kommentar schreiben