Es ist eine Entwicklung, die vielen Websitebetreibern – und zwar sowohl großen als auch kleinen Händlern – die Besorgnis ins Gesicht schreibt: Google klaut ihnen die Kunden, indem der Konzern den Usern die Informationen mit diversen Oneboxen und dem Knowledge Graph aufbereitet. Welche massiven Auswirkungen das haben kann, zeigt sich am Beispiel Wikipedia.
(Bildquelle Tablet: Google: GongTo via Shutterstock)
Google will das Leben der Menschen leichter machen. Gibt man beispielsweise einen Suchbegriff ein, kommt es nicht selten vor, dass dem Suchenden in übersichtlichen Boxen, sogenannten „Oneboxen“, bzw. dem „Knowledge Graph“ bereits zahlreiche Informationen zur Verfügung gestellt werden. Und zwar ohne, dass er überhaupt die Google Suchergebnisse durchforsten oder verlassen müsse. Ob man nun nach dem Wetter fragt, nach dem Mond (siehe Abbildung) oder Näheres über eine bestimmte Stadt wissen möchte – Google gibt sofort Auskunft. (Screenshot: Knowledge Graph bei Google: Stichwort „Mond“)
Doch wo sich Nutzer häufig über einen solchen Service von Google freuen, treibt es viele Websitebetreiber zur Verzweiflung. Denn durch diese Zusatzleistung nimmt Google ihnen die Besucher weg. Und zwar nicht nur einigen wenigen Wetter- oder Sport- oder Informationsseiten, sondern im Prinzip einer ganzen Branche. So auch dem Wissensportal Wikipedia.
Wie der GoogleWatchBlog berichtet, sind die Auswirkung auf die Klickzahlen bereits beachtlich. Das Portal veröffentlichte nun eine Statistik aus dem Hause SimilarWeb, die zeigt, dass Wikipedia im vergangenen halben Jahr mehr als eine halbe Milliarde (etwa 550 Millionen) Google-Besucher einbüßen musste- Das entspricht im Übrigen 20 Prozent des Traffics:
Screenshot: Grafik Wikipedia Traffic © SimilarWeb
Weil Google also mit seinem Wissen glänzt und den Knowledge Graph immer weiter etabliert, sind viele User nicht mehr darauf angewiesen, Wikipedia überhaupt zu besuchen. Die Grafik zeigt, dass der Besucherstrom immer weiter zurückgeht – und zwar stetig.
Dieser problematischen Entwicklung sehen auch viele andere Unternehmen mit Sorge entgegen.
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Google maßt sich offenbar mehr und mehr an, auch die Inhalte von Websites auf fachliche Richtigkeit zu prüfen und zu beurteilen. Aus diesem Grund werden z.B. Adwords-Anzeige n von mir abgelehnt. Begründung "Unrealistische Versprechen": Nachfragen an Google, welche das denn seien und wie sie zu der Beurteilung kommen bleiben unbeantwortet oder werden eindeutig falsch beantwortet. Dadurch schließt Google nach meinem Verständnis Benutzer von Wissen aus. Ich bezweifle, dass dies gut für den Suchenden sein soll. Meine Konsequenz: Ich weiche auf Suchdienste aus, die weniger arrogant in ihrem Verhalten sind, wie Bing und andere. Sie sind nach meiner Erfahrung sogar aktueller in den Suchergebnissen als Google.
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