Als Ende Juni der Suchmaschinenbetreiber Google sein Projekt Google+ als direkte Konkurrenz zur sozialen Plattform Facebook vorstellte, war das Interesse von Unternehmen und Händlern riesig, sich und seine Marken dort zu präsentieren. Doch bisher läuft Google+ weiter im geschlossenen Versuchsbetrieb.

Neue Teilnehmer werden nur nach Einladung bestehender Mitglieder zugelassen, und Unternehmen hat Google eindrücklich gebeten, die Beta-Konten noch nicht für gewerbliche Zwecke zu nutzen. Wie sich Firmen dennoch schon jetzt für spätere Newsletter-Kampagnen über Google+ vorbereiten können, beschreibt Denise Keller, Leiterin des operativen Geschäftsbereiches beim amerikanischen Newsletter-Dienstleister „Benchmark Email“, in einem Blogbeitrag (https://www.benchmarkemail.com/blogs/detail/google-and-email-marketing-are-you-prepared).

Es ist offensichtlich, dass Google+ ein großes Potenzial als Marketing-Tool hat und sich Newsletter- und E-Mail-Kampagnen darüber wie über andere soziale Netzwerke starten lassen. So wird erwartet, dass in einer zukünftigen Version der Programmierschnittstelle (API) für die „+1“-Schaltfläche, die wie der „Gefällt mir“-Button bei Facebook funktioniert, Mitglieder eine E-Mail-Kampagne im Netzwerk verbreiten können. Mit weiteren Funktionen, mit denen sich Firmen in die Kommunikation von Google-plus-Nutzern einklinken können, ist bald zu rechnen.

Google-plus-Produktmanager Christian Oestlien hatte auch angekündigt, die Funktionen für Firmen würden detaillierte Statistiken sowie die Möglichkeit enthalten, die Google-plus-Identität tagesaktuell mit anderen Bereichen von Google wie den „AdWords“ zu verbinden. Bis es soweit ist und Google-plus-Konten offiziell für kommerzielle Zwecke genutzt werden dürfen, rät Newsletter-Expertin Keller zu folgenden Schritten:

Beginnen Sie schon jetzt, einen Auftritt zu erstellen. Damit werden Sie besser vorbereitet sein, wenn die Firmen-Version im Laufe dieses Jahres auf der Plattform freigeschaltet wird.

Tun Sie dies jedoch behutsam. Weil Google die Unternehmen noch zurückhält und auch damit droht, deren Konten zu schließen, sollten Sie dabei sehr vorsichtig vorgehen. Wenn Sie es dabei belassen, die „Kreise“ mit Freunden zu füllen, Videokonferenzen mit „Hangout“ zu führen oder auch die Interessen-Sammlung „Sparks“ zu nutzen, so die Einschätzung von Denise Keller, dürften Ihre Aktivitäten von den Google-Offiziellen unbemerkt bleiben.

Ziel ist es, Beziehungen aufzubauen. Wie in anderen Netzwerken geht es auch bei Google+ darum, Verbindungen zwischen Menschen zu schaffen. Noch mag es zu früh sein, Nutzer mit Rabatten und Werbeaktionen anzulocken, aber jetzt ist laut Keller ein guter Zeitpunkt, um die meist jungen Internetnutzer zu erreichen, die unter 30 Jahre alt sind, die als technikaffin und somit Neuerungen gegenüber aufgeschlossen gelten („Early Adopters“). Mit ihnen können Sie bereits eine Gemeinschaft aufgebaut haben, wenn Google+ sich dann später den Unternehmen öffnet.

Mit der neuen Plattform Google+ wird es, so viel steht fest, eine weitere Online-Arena geben, in der sich Firmen untereinander einen harten Wettbewerb liefern. Sie wird im Werkzeugkasten der Vermarkter eine bedeutende Rolle spielen. Wer sich rechtzeitig mit Google+ befasst, meint Expertin Denise Keller, hat zumindest eine gute Chance, bei diesem Wettbewerb ganz vorne dabei zu sein.