Alles deutet daraufhin, dass Twitter künftig eine größere Rolle im E-Commerce spielen möchte. Nicht nur die Einbindung von Fotos und Videos direkt in die Timeline oder die Einstellung eines E-Commerce-Direktors sprechen dafür. Auch Partnerschaften mit Unternehmen wie American Express, geben Twitter einzigartige Möglichkeiten im Online-Handel.
Das von Online-Händlern noch wenig genutzte soziale Netzwerk Twitter könnte künftig eine entscheidende Rolle für den E-Commerce spielen. Mit kleinen Schritten, wie die aktuelle Einbindung von Fotos und Vine-Videos in die Twitter-Timelines, positioniert sich das Netzwerk weiter als Plattform für den Online-Handel. Auch die zahlreichen Partnerschaften, wie zum Beispiel mit dem US-Finanzdienstleister American Express oder mit StartUps wie Chirpify, lassen das künftige Potential erahnen.
Mit einem Tweet Produkte erwerben
Eine Möglichkeit, die von Unternehmen bislang sporadisch zu Werbezwecken genutzt wird: Der Einkauf von Produkten mit einem Tweet. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Getreide-Unternehmen Kellogs einen Tweet-Shop in London eröffnet. Vorbeilaufende Londoner konnten dort neueste Kellogsprodukte mit einem Tweet kaufen. Der Clou für Kellogs: Kunden mussten einen vorgegebenen Hashtag in ihrem Kauf-Tweet verwenden und machten damit indirekt Werbung für Kellogs in ihrer Timeline. Mit jedem Tweet wurden so die gesamten Follower eines Nutzers auf das neue Produkt aufmerksam gemacht.
Durch die Partnerschaft mit American Express und dem StartUp Chirpify, könnte Twitter zu einem neuen Handelsplatz für Produkte werden. Nutzer könnten dadurch beispielsweise neue Schuhe direkt mit Tweets und Hashtags über Twitter kaufen. Gerade die jetzt angekündigte Einbindung von Fotos und kurzen Videos in die Timeline, könnte dann zur Präsentation des Produktes direkt auf dem Profil der Nutzer genutzt werden.
Von Twitter zum Online-Shop
Die Kundenakquise über soziale Netzwerke wird von manchen Studien gerade aus diesen Gründen als möglicher Zukunftstrend festgehalten. 2013 sollen rund dreißig Prozent der E-Commerce-Kunden von sozialen Netzwerken und den dort platzierten Empfehlungen der Freunde beeinflusst worden sein. Hinzu kommt, dass immer mehr Nutzer sogar Twitter als eine Art Kundenhotline nutzen, um sich dort an registrierte Unternehmen mit ihren Fragen zu wenden. Sky Deutschland beantwortet zum Beispiel Kundenanfragen auf Twitter mit Direktnachrichten an seine Kunden.
Ein weiterer Faktor, der Twitter in Sachen E-Commerce in die Hände spielt: Das Netzwerk wird hauptsächlich mit mobilen Endgeräten genutzt. Je nach Statistik, sollen im Jahr 2013 rund sechzig Prozent aller Nutzer Twitter über ihr Smartphone genutzt haben. Vor dem Hintergrund, dass sich die E-Commerce-Branche auf den mobilen Markt ausweitet, ein klarer Vorteil für das Netzwerk.
Dass Twitter ein Auge auf den E-Commerce-Markt geworfen hat, zeigt nicht zuletzt auch die kürzliche Einstellung von Nathan Hubbard, der jetzt als E-Commerce-Direktor für die künftige Entwicklung dieses Sektors bei Twitter zuständig ist. Hubbard war zuvor Geschäftsführer beim US-Unternehmen Ticketmaster gewesen, einem der größten Online-Anbieter von Konzertkarten.
Hubbard startete seine neue Tätigkeit konsequent mit einem Tweet: „Twitter ist eine Plattform, auf der so gut wie alles diskutiert wird. Aus Sicht des Handels möchten wir eine Plattform werden, auf welcher so gut wie alles verkauft werden wird, was auch auf Twitter diskutiert wird.“
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