Das soziale Netzwerk Snapchat wurde durch das Versenden von Bildern, die sich nach kurzer Zeit „selbst zerstören“, bekannt. Nun scheint Snapchat an einem Wearable-Gerät zu basteln: Das Unternehmen hat eine Reihe Hardware-Experten engagiert, doch Details zu dem Projekt sind noch unter Verschluss.
(Bildquelle Datenbrille: Syda Productions via Shutterstock)
Snapchat sieht sich offenbar derzeit nach Hardware-Experten um, die an einem eigenen Wearable-Gerät für das Unternehmen arbeiten könnten. Wie TheNextWeb berichtet, seien bereits „fast ein Dutzend“ Experten für Wearable-Technology bei Snapchat angestellt, dazu kommen noch Designer, die an Nokia-Smartphones und bei Logitech gearbeitet haben. Darauf deuten die LinkedIn-Profile der Mitarbeiter hin.
Für Snapchat könnte der Schritt in die Hardware-Branche ein gänzlich neues Kapitel bedeuten. Bislang hat das Netzwerk, dass durch sich selbst zerstörende Bilder bekannt wurde, kein greifbares Produkt auf den Markt gebracht. „Sollten sie tatsächlich in neue Technologie investieren, könnte das großartig sein“, erklärte ein Virtual-Reality-Unternehmer gegenüber TheNextWeb. „Sie wissen wahrscheinlich, dass die meisten ihrer Apps eine begrenzte Lebensdauer und ein geringes Potenzial zur Monetarisierung haben.“
Die Kamera ist sofort bereit
Dass Snapchat tatsächlich an einer Datenbrille wie der Google Glass arbeitet, scheint dabei nicht unwahrscheinlich. Auch andere Internet-Riesen und soziale Netzwerke konzentrieren sich auf diese Hardware: Facebook hat für zwei Milliarden Dollar Oculus übernommen und tüftelt an der VR-Brille Oculus Rift. Google hat neben seiner eigenen Datenbrille auch in das VR-StartUp Magic Leap investiert. Snapchat ist selbst kein Neuling in dem Bereich: Bereits 2014 hat das Unternehmen Vengence Labs übernommen – ein StartUp, das an seiner eigenen Version einer Datenbrille á la Google Glass arbeitet.
Gerade bei Snapchat könnte die ständige Verfügbarkeit der Kamera ein großer Vorteil sein. Schließlich können spontane Schnappschüsse bereits verpasst sein, wenn man erst noch das Handy herausholen und die Kamera aktivieren muss. „Die Snapchat-Brille könnte die zusätzlichen Schritte beim Fotografieren abschaffen und das könnte die Nutzer noch stärker dazu animieren, den Service zu nutzen“, so TheNextWeb.
„Als wäre eine Waffe auf dich gerichtet“
Unklar bleibt aber, ob Snapchat jemals eine Datenbrille auf den Markt bringen wird, auch wenn das Unternehmen derzeit offenbar an einem solchen Gerät arbeitet. Snapchat äußerste sich bisher nicht zu den Plänen.
Das große Misstrauen gegenüber Google Glass sorgte dafür, dass das Gerät nie wirklich auf dem Markt angekommen ist. Damals wurde Snapchat-CEO Evan Spiegel gefragt, ob er eine App für Google Glass entwickeln würde. Spiegel erklärte, dass die Datenbrille den Eindruck erwecke „als wäre eine Waffe auf dich gerichtet und das passt nicht in die Snapchat-Erfahrung“.
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