Klicken Facebook-Nutzer auf den „Gefällt mir“-Button von Unternehmens-Seiten, weil sie Fans werden oder Markenprodukte empfehlen möchten? Wenn Unternehmen dies glauben, könnten Sie damit falsch liegen. Denn nur 42 Prozent der amerikanischen Facebook-Mitglieder benutzen diese Schaltfläche zu genau diesem Zweck. Ein Viertel von ihnen lehnt dies geradezu ab, und 33 Prozent sind unentschieden. Das hat die amerikanische Marketingagentur Exact Target mit der Studie „Subscribers, Fans and Followers: The Meaning of Like“ herausgefunden.
Facebook-Nutzer, die nicht auf „Gefällt mir“ klicken, haben ganz unterschiedliche Gründe dafür – mehr als die Hälfte von ihnen (54 Prozent) will nicht mit Mitteilungen oder Anzeigen bombardiert werden.
Die zweihäufigste Aussage, warum sich die Nutzer mit der Zustimmung zurückhalten, liegt im Datenschutz: 45 Prozent geben als Grund an, sie möchten Unternehmen nicht den Zugang zu ihren Profil-Informationen gewähren. Jeweils rund 30 Prozent wollen verhindern, dass die Firmen über Facebook mit ihnen Kontakt aufnehmen oder Mitteilungen und Hinweise durch sie auf den Facebook-Seiten ihrer Freunde veröffentlicht werden. Knapp ein Viertel sieht einfach keinen Nutzen darin, eine „Gefällt mir“-Schaltfläche zu betätigen.
Die Anwender dieser Buttons dagegen rechnen mit verschiedenen Vorteilen für sich. Jeweils 58 Prozent erwarten Zugang zu exklusiven Inhalten, Veranstaltungen oder Verkaufsaktionen oder gehen davon aus, einen Rabatt zu erhalten. Fast die Hälfte der Nutzer möchte über aktuelle Entwicklungen in Unternehmen, bei Personen oder Organisatoren auf ihrer Facebook-Startseite auf dem Laufenden gehalten werden. Rund ein Drittel sieht es als ausdrücklichen Wunsch an, dass der Name einer Firma, eines Markenprodukts oder einer Organisation im eigenen Profil angezeigt wird. Allerdings rechnen auch 37 Prozent der Anwender gar nicht damit, dass überhaupt etwas passiert, wenn sie ein Unternehmen „geliked“ haben.
Jüngere Verbraucher, so fanden die Marktforscher von Exact Target außerdem heraus, haben generell weniger Erwartungen und benutzen den „Gefällt mir“-Button bei Markenfirmen eher als einen allgemeinen Ausdruck der Zustimmung. Sie erwarten weniger einen eigenen Vorteil daraus als dass sie in ihrem Freundeskreis an Ansehen gewinnen möchten, weil sie ein „cooles Produkt“ entdeckt haben.
Zu den verschiedenen Ansichten über die „Gefällt mir“-Funktion sagten die Befragten den Forscher dem Bericht zufolge immer wieder, die Unternehmen dürften die Sache nicht allzu ernst nehmen. Ganz nach dem Motto: Man nutzt den Button eher beiläufig und vielmehr aus Spaß und erwartet darauf auch eine spaßige Reaktion.
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