Der Einsatz sozialer Medien für Unternehmenszwecke scheint vor allem für größere Firmen unverzichtbar zu sein. Dass auch kleinere Unternehmen die verschiedenen Dienste im sozialen Netz für sich gewinnbringend einsetzen können, davon ist Matthew Tommasi überzeugt. Der Gründer des australischen Blogs „The Social Media Guide“ hat in einem Beitrag zehn Wege aufgezeigt, mit denen kleinere Betriebe sich mit Blogs, Twitter, Facebook und Youtube in ein besseres Licht setzen und den Kontakt zum Kunden verbessern können – und das seiner Einschätzung nach mit geringem Zeitaufwand.
1. Kontakt zum Kunden aufnehmen. Abseits vom finanziellen Geschäft geht es darum, auf einem privaten Niveau schnell und kostengünstig Aufmerksamkeit zu erzeugen. Das ist mit sozialen Diensten leicht, da sie persönlich adressiert und für den Empfänger kostenlos sind und dem Anwender einen Nutzen bringen können – egal ob als finanzieller Vorteil etwa durch Rabatte, als Informationsgewinn oder zur Unterhaltung.
2. Fragen beantworten. Nutzer sozialer Netze suchen Antworten auf ihre Fragen nicht mehr selbst im Netz, sondern fragen einfach die Gemeinschaft. Firmen können auf dieses Nutzerverhalten reagieren, indem sie häufig nachgefragte Informationen in die sozialen Netze einstellen, Fragen kommentieren und Querverweise anbieten.
3. Schnell Rückmeldungen einholen. Fragt eine Firma die Netzgemeinde via Twitter oder Facebook-Eintrag, welche Meinung diese etwa zu Änderungen am Homepage-Layout hat, erhält sie in kürzester Zeit ein recht gutes Meinungsbild, das häufig auch eine beachtliche Vielfalt aufweist. Während man dieses Verfahren bei wichtigen Entscheidungen oder internen Anläufen besser vermeidet, kann es bei Entscheidungen und Themen, die ohnehin öffentlich sichtbar sind, sinnvoll sein.
4. Themen und Stimmungen beobachten. Wer für seine Branche oder Produktnische die Trends bei Twitter auswertet, bestimmte Schlagwörter (Hashtags) abonniert, Yahoo- oder Google-Gruppen beobachtet oder die meistgesehenen Videos bei Youtube anschaut, erhält einen Überblick darüber, was die Menschen gerade interessiert.
5. Personal suchen. Wer für seine Firma Mitarbeiter sucht, kann die sozialen Medien für eine erste Recherche nutzen.
6. Arbeitspausen nutzen. Sich in Pausen um soziale Netzkontakte zu kümmern, kann einerseits Abwechslung in den Arbeitsalltag bringen und Spaß machen. Aber dies kann indirekt auch wieder dem Unternehmen dienen, wenn man nebenbei erfährt, wer auf die eigene Firmenhomepage verlinkt hat oder welcher Geschäftspartner demnächst Geburtstag hat.
7. Vorhaben ankündigen. Jede auch noch so kleine Ankündigung wie der bevorstehende Abschluss eines Projektes oder der Besuch einer Messe sollte per Twitter und Co. verbreitet werden, findet Blogautor Matthew Tommasi. Er ist zudem Anhänger der Meinung, dass man dieselbe Ankündigungen ruhig auch mehrfach über den Tag verteilt verschicken kann. Es sei auch sinnvoll, die Meldungen in den verschiedenen Blogs und Netzwerkseiten mehrfach unterzubringen und untereinander zu verlinken.
8. Den Kundendienst ins soziale Netz auslagern. Einige Kunden vermeiden es inzwischen, den Kundendienst anzurufen, da sie damit schlechte Erfahrungen gemacht haben. Ihre Probleme mit einem Produkt schildern sie lieber in den sozialen Netzen. Unternehmen, die dies beobachten und dort umfangreiche Hilfsangebote machen, fangen Negativmeinungen frühzeitig ab und können verhindern, dass die Problemmeldungen stark verbreitet werden.
9. Eine Umfrage starten. Mit Google-Docs, Tools von Umfrageanbietern oder Plugins bei Wordpress und anderen Blogs lassen sich kostengünstig Umfragen starten. Sie ergeben strukturierte Meinungsdaten oder Angaben von Nutzern über ihr Einkaufsverhalten.
10. Die Nähe von Experten suchen. Social Media ist auch gut dafür geeignet, sich und seine Firma ins Blickfeld allgemein anerkannter Experten zu bringen. Mit Geduld und strategischem Vorgehen kann der Unternehmer persönliche Beziehungen zu Fachpersonen aufbauen, die langfristig profitabel für das Geschäft sein können.
Sicherlich ist nicht jeder Punkt von Matthew Tommasi für die eigene kleinere Firma umsetzbar, die Liste zeigt aber doch, dass es nicht einer großen Marketingabteilung bedarf, um mit sozialen Medien das eigene Geschäft zu beleben.
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