Das hat sich Facebook sicher anders vorgestellt: Nach der Übernahme des Messenger-Dienstes Whatsapp wollte der Social Media-Gigant eigentlich auch Daten seiner neuen Unternehmenstochter für eigene Zwecke verwenden. Verbraucherschützer liefen Sturm und haben Whatsapp aufgrund der Datenweitergabe abgemahnt. Nun geht der Streit in eine neue Runde.
Um Nutzern einen bestmöglichen Service zu bieten und gezielt Werbung ausspielen zu können, sammelt Facebook Daten. So viel dürfte bekannt sein. Nachdem Facebook im Jahr 2012 den Messenger-Dienst Whatsapp übernommen hatte, kündigte das soziale Netzwerk im Sommer 2016 an, künftig auch sensible Daten der Whatsapp sammeln zu wollen. Dem Verbraucherschützer Bundesverband (vzbv) war das gar nicht Recht – er mahnte Whatsapp aufgrund der Datenweitergabe ab (wir berichteten).
Doch seither scheint sich nichts bzw. nur wenig getan zu haben. Nach Informationen von t3n hat Whatsapp nach einer Fristverlängerung die eingeforderte Unterlassungserklärung nicht abgegeben. Die Frist lief am vergangenen Freitag ab. Da Whatsapp die Abmahnung der Verbraucherschützer quasi ignoriert hat, muss das Unternehmen nun mit einer Klage durch den Verbraucherzentrale Bundesverband rechnen. Der Verband wolle demnach noch in dieser Woche prüfen, ob Klage eingereicht wird.
Vertrauen der Whatsapp-Nutzer missbraucht
Direkt nach dem Kauf von Whatsapp hatte Facebook noch verlauten lassen, dass die neue Tochter auch weiterhin als eigenständiges Unternehmen agieren solle und die Daten der Whatsapp-Nutzer geschützt seien. Die kürzliche Ankündigung, dass man nun doch Daten der Messenger-Kunden einziehen und für eigene Dienste nutzen wolle, hat Verbraucher enttäuscht, so der Verbraucherschützer Bundesverband in einer Mitteilung. Ziel müsse es demnach sein, für die Verbraucher einzustehen und dafür zu sorgen, dass die Kunden die „Hoheit über ihre Daten“ nicht verlieren.
Und genau dies könnte der Bundesverband mit einer Klage gegen Whatsapp anstreben.
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