Google hat mit Penguin 4.0 für viel Wirbel in der SEO-Branche gesorgt. Während die einen dem seit über Jahren erwarteten Update ängstlich entgegen geblickt haben, gab es andere, die davon profitieren konnten – so wie Home24. Die Entwicklung des Möbel-StartUps sorgte für viele Diskussionen im Netz und hat zu dem auch die unterschiedlichen Ansichten von SEOs bezüglich Googles Penalty-Strategie aufgezeigt.
Google lehrt mit seinen Updates Penguin und Panda SEOs und Websitenbetreiber seit Jahren das Fürchten. Beide Updates wurden nun in den Core-Algorithmus integriert – gerade bei Penguin dürfte das viele SEOs und Website-Administratoren freuen, denn lange Strafen können so schneller wieder rückgängig gemacht werden.
Filter ermöglichen eine Gleichbehandlung aller Seiten
Aber zum Anfang: Googles Penguin-Update hat seit je her schlechte Backlinks abgestraft. Wer früher auf Linkfarmen seine Links eingekauft hat, um sich so auf Google entsprechende Ranking-Plätze zu wichtigen Keywords zu sichern, spürte mit Penguin die Macht von Google. „Penguin ist ein automatisierter Filter, um diese minderwertigen, nicht Google konformen Verlinkungen zu entwerten. Ist der Anteil von zu viel low quality Links zu hoch, im Vergleich zu den guten Backlinks, dann hat der Filter die komplette Website “erwischt”. Die Links werden entwertet, ja die Rankings der Website sogar künstlich herabgestuft, weil die Website nicht mehr vertrauenswürdig ist“, erklärt der ehemalige Google-Mitarbeiter Jonas Weber gegenüber onlinemarketing.de.
Die Google Penaltys wurden vor Penguin händisch durchgeführt und wurden eingesetzt, wenn beim Link-Building übertrieben wurde. Das Update automatisierte dieses Vorgehen: „Der bessere Weg ist ein automatisierter Filter, der alle Übeltäter auf einmal einfängt. Das ist auch der ehrlichste Weg“, kommentiert Weber die Entwicklung. Umso mehr ärgert es ihn, wenn es noch immer heißt, dass Google „einzelne Websites auf dem Kieker“ hat.
Home24: Manuelle Penaltys und Penguin-Filter
So beispielsweise Home24. Das Möbel-StartUp aus dem Hause Rocket Internet. Wie ein Blick auf die Sichtbarkeit zeigt, lebte das Unternehmen im Sichtbarkeits-Keller bei Google.
© Bildquelle Onlinemarketing.de - Sichtbarkeitsindex Home24.de, Screenshot Sistrix
Home24 startete im Frühjahr 2012 und konnte zu Beginn bei Google sehr schnell wachsen. Wie es heißt, wurden mehrere Dienstleister damit beauftragt, den organischen Traffic zur Seite zu fördern, wobei es angeblich aber immer wieder auch zu Richtlinienverstößen und entsprechenden manuellen Penaltys kam. Im Mai 2013 rollte Google dann Penguin 2.0 aus und Home24 stürzte nach einem kurzen Hoch in den Sichtbarkeits-Keller. Und kam da auch bis jetzt nicht mehr raus. Penguin 4.0 hat für ein ordentliches Hoch gesorgt. Die Frage die sich dabei stellt? Warum konnte Home24 sich nicht wieder eher hocharbeiten? Und darf Google ein Unternehmen über so lange Zeit bestrafen, selbst wenn die Fehler behoben werden? Auf Facebook wurde die letzte Frage sehr ausführlich diskutiert, wobei die Meinungen der SEOs stark auseinander gehen.
So erklärt unter anderem Philipp Klöckner, External Search Strategy Consultant für Rocket Internet und in seiner Funktion auch Berater für Home24, dass Google trotz behobenen Fehlern und bereinigtem Linkprofil Home24 scheinbar absichtlich im Keller gelassen hat und sieht den Fehler eindeutig bei Googele selbst: „Ursächlich für diese unverhältnismäßig lange Bestrafung ist, dass Google den für den Filter verantwortlichen Algorithmusbestandteil über drei Jahre lang nicht mehr erfolgreich deployed hat, sodass die Delinquenten über drei Jahre in ihrem Ranking eingeschränkt blieben. Was insofern willkürlich wirken muss, da andere Unternehmen regelmäßig mehr bzw. schneller Gnade seitens Google erwarten durften.“
Weber sieht dies differenzierter und weist darauf hin, dass Home24 absichtlich gegen die Webmaster-Richtlinien verstoßen habe. Die manuelle Bestrafung sei von Google nach einer gewissen Bereinigung entfernt worden, doch die Penguin Filter wurden nicht gelöscht. Entsprechend hatte nicht nur Home24 mit der schlechten Sichtbarkeit zu kämpfen. Dieser Stillstand betraf alle von Penguin betroffenen Seiten. Zudem gilt: Wurden die qualitativ minderwertigen Links entfernt, fehlt es der Seite an Linkreputation. Der Aufbau von hochwertigen Backlings dauert und bis wieder Status Quo erreicht wird, geht auch eine entsprechende Zeit ins Land. Scheinbar hat Home24 seine Hausaufgaben gemacht, denn der Sichtbarkeitsanstieg kommt nicht von ungefähr.
Wie man sich vor einer Abstrafung schützt
Auf die Frage von Onlinemarketing.de, welche SEO-Methoden belohnt werden und welche bestraft werden, erklärt Weber, dass man sich als Seitenbetreiber an die Google Richtlinien halten soll. Macht man das, ist das Risiko einer Bestrafung bereits sehr gering. Weiterhin empfiehlt er:
- Website technisch ordentlich aufsetzen
- Crawling und Indexing der SEO relevanten Seiten ermöglichen
- Metadaten angeben
- Ladezeiten minimieren
- Für Serververfügbarkeit sorgen
- Hochwertigen und relevanten Content in Form von Text, Tabellen, Bild & Video etc. zur Verfügung stellen
- Positive User-Signals erzeugen (Aufenthaltsdauer, geringe Absprungrate)
- Hochwertige Backlinks aufbauen
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Ebenso ist die Gewichtung der Faktoren natürlich sehr unterschiedlich . Qualitaive Backlinks, guter Content und geringe Ladezeit sollten aber sicher das Ziel jedes Webmasters sein.
Interessanter Beitrag und nettes Fallbeispiel.
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