Welche Wirkung hat Online-Werbung auf stationäre Einkäufe der Kunden? Und wie kann Werbung verbessert werden, um ihr Potenzial weiter auszuschöpfen. Diese und weitere Fragen soll ein neuer Dienst aus dem Hause Google klären – wobei er tief in die Beweggründe und Verhaltensweisen der Kunden vordringt.
„Google Attribution“ – so heißt der neue Dienst, den Google nun auf einer Marketing-Konferenz in San Francisco vorgestellt hat. Er soll Werbetreibenden als neues Instrument dienen, um Kunden künftig noch besser zu verstehen und Werbung weiter zu optimieren. Wie Heise schreibt, wird dabei auch eines der „Kernprobleme der Online-Werbung“ in Angriff genommen.
Denn durch Klickzahlen oder Conversion-Rates lassen sich zwar die Erfolge von Werbebannern, Newslettern und anderen Online-Werbeformaten ermitteln, welche Wirkung solche digitalen Elemente jedoch auf die stationären Geschäfte haben und wie sich dies auf das Image des jeweiligen Unternehmens auswirkt, ist umstritten. Mit Google Attribution soll es jedoch möglich werden, genau solche Wirkungen abzuschätzen – und zwar auf Basis von konkreten Verkaufsdaten.
Massive Datensammlung ermöglicht Verhaltensanalyse der Kunden
„Mit Attribution will Google zeigen, dass die Anzeigen, die in den Onlinekanälen des Konzerns geschaltet werden, auch jenseits des direkten Klicks auf einen Onlineshop wirksam sind“, berichtet Heise weiter. Ein Beispiel: So habe Google durch Analysen belegt, dass die Wahrscheinlichkeit eines stationären Einkaufs um 25 Prozent höher liege, wenn der Kunde vorweg auf eine Google-Suchanzeige des entsprechenden Unternehmens geklickt habe. Auch die Ausgaben seien in solchen Fällen um 10 Prozent höher.
Immer wieder gibt es Kritik, dass Google als „Datenkrake“ unterwegs ist. Doch durch die Sammlung und Auswertung von Bewegungs-, Einkaufs- und Verhaltensdaten werden genau solche Analysen der Kunden erst möglich und können Werbetreibenden dann als Mittel der Erfolgskontrolle dienen. „Google versichert, dass persönliche Daten nicht direkt an die Werbekunden gegeben, sondern nur anonymisiert und in aggregierter Form ausgewiesen werden. Zudem würden auch nur Bewegungsprofile von Nutzern erfasst, die diese Daten freiwillig zur Verfügung stellten“, erklärt Heise. (Noch) Nicht in Deutschland, dafür in den USA wertet Google auch in großem Umfang Kreditkartenzahlungen im stationären Handel aus, um seine Analysen weiter zu optimieren.
Google Attribution kostenlos verfügbar
Eine erfreuliche Nachricht für Werbetreibende: Die Basisversion von Google Attribution soll auf der ganzen Welt kostenlos verfügbar sein. Wer sich neben den grundlegenden Funktionen des Dienstes mehr Spielraum wünscht, bekommt als zahlender Enterprise-Kunden auch Zugriff auf „Attribution 360“. Hierbei können eigene Daten mit den Informationen von Google kombiniert und Analysen über die Kunden und deren Verhalten weiter spezifiziert werden.
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