Selfies gegen Fake-Profile. – Mit dieser neuen Methode versucht Facebook, Bots auf die Schliche zu kommen. Das neue Verfahren soll nur eins von vielen im Kampf gegen falsche Nutzer-Accounts sein.

Junge Frau Selfie
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In den letzten Tagen trat bei Facebook vermehrt das Phänomen auf, dass sich User nicht so ohne Weiteres einloggen konnten, sondern gebeten wurden, ein Foto von sich hochzuladen. Auf diesem sollte das Gesicht des Nutzers klar und deutlich zu erkennen sein. Dieser neue Sicherheits-Check gehört zu Facebooks Maßnahmen, vermehrt gegen Bots und Fake-Profile vorzugehen. Das Selfie soll dabei helfen, auffällige Aktivitäten zu überprüfen und gegebenenfalls gefälschte Nutzer-Accounts zu enttarnen. Dieser Vorgang soll nach Angaben von Facebook vollautomatisch vonstatten gehen und keine Speicherung der Bilder beinhalten. Diese werden nach der Prüfung dauerhaft gelöscht, heißt es vom sozialen Netzwerk.

Kampf gegen automatisierte Social-Media-Profile

Mit dem neuen Foto-Captcha will Facebook prüfen, ob es sich um einen authentischen Account handelt oder nicht. Der Bilder-Check soll dem sozialen Netzwerk dabei helfen „verdächtige Aktivitäten an unterschiedlichen Interaktions-Zeitpunkten auf der Website festzustellen“, wird eine Sprecherin auf Wired zitiert. Beim Bilder-Check wird überprüft, ob das Foto tatsächlich einzigartig ist und soll nur eine von vielen neuen Maßnahmen sein, die sowohl automatisch als auch manuell durchgeführt werden, um Bots herauszufiltern. Um das System nicht zu manipulieren, konnte Facebook keine Angaben zu den anderen Methoden machen. Als Beispiel wird allerdings folgendes Szenario genannt: Als „verdächtig“ wird eine Aktivität eingestuft, wenn eine Person dauerhaft von New York aus posted und dann plötzlich aus Russland.

Einige User berichteten, dass sie während der Bilder-Prüfung nicht auf ihren Facebook-Account zugreifen konnten. Der entsprechende Post auf dem Kurznachrichten-Dienst Twitter wurde allerdings inzwischen wieder gelöscht.

Facebooks fragwürdige Prüfmethoden

Gesichtserkennung als Sicherheitsprüfung hat in letzter Zeit stark zugenommen – Stichwort Apple Face ID auf dem neuen iPhone X. Allerdings bleibt die Frage, ob Facebook mit seiner Vorgehensweise nicht etwas über das Ziel hinausschießt. Erst kürzlich hat die Plattform User dazu aufgefordert, Nackt-Selfies hochzuladen, um einen späteren Missbrauch solcher Bilder zu verhindern. Damit soll ein individueller Fingerabdruck erzeugt werden. Versucht später ein anderer User das Bild hochzuladen, wird es automatisch gelöscht.

Das sich das soziale Netzwerk jetzt verstärkt dem Kampf gegen Fake-Profile verschrieben hat, liegt unter anderem an den vielen automatisierten Accounts, welche während des US-Wahlkampfes aufgetreten sind. Diese haben mit gefälschten Identitäten bewusst politische Werbung geschalten und versucht, Meinungen zu manipulieren.