Google schraubt an seinen AdWords-Anzeigen: Künftig sollen auch Kundenbewertungen mit angezeigt werden. In einem Beta-Test will das Unternehmen eine höhere Klickrate gemessen haben. Zunächst werden die neuen Anzeigen in den USA, Kanada und Großbritannien ausgerollt.

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Die neuen AdWords-Anzeigen werden unterhalb des Links und den zugehörigen Informationen bis zu drei der besten Kategorien der Kundenbewertungen zum Produkt oder zur Dienstleistung anzeigen. Daneben soll ein Link zu den weiteren Kundenbewertungen stehen. Die Kategorien werden auch immer zu der jeweiligen Branche, der der Händler angehört, passen, wie Google selbst erklärt. Verkaufe man beispielsweise Versicherungen, würde die Kategorie „Umgang mit Schadenforderungen“ zur Bewertung verfügbar sein. 

Die Bewertungen werden über Google Consumer Services eingeholt. Dabei erstellt AdWords aus den gesamten Daten ein Benchmark für die einzelnen Branchen. Anhand dieses Benchmarks sollen die Kundenbewertungen der einzelnen Unternehmen dann berechnet werden. So will Google auch einen Vergleich zwischen Unternehmen ermöglichen. Somit, so der Suchmaschinenbetreiber, haben Betriebe und Geschäfte auch die Möglichkeit, Verbesserungspotenzial zu entdecken.

Wie die integrierte Kundenbewertung aussehen wird, zeigt Google in diesem Beispiel-Screenshot:

Screenshot: AdWords mit Kundenbewertungen

Für die Kundenbewertungen sollen keine zusätzlichen Kosten fallen. Per Klick auf die AdWords-Anzeige fällt der übliche CPC-Betrag an. Klicks auf die Kundenbewertungsseite sollen kostenfrei bleiben. In einem Beta-Test will Google eine um bis zu zehn Prozent höhere Klickrate gemessen haben. Durch die Einbindung von Google Consumer Services soll dabei eine Manipulation der Kundenbewertungen nicht so einfach möglich sein wie bei offenen Portalen. In jüngster Zeit waren, wie t3n herausstellt, Bewertungsplattformen wie Yelp immer wieder in die Kritik geraten, da die abgegebenen Bewertungen zensiert worden sein sollen.

Vorerst wird Google die neuen AdWords in den USA, Kanada und dem Vereinigten Königreich ausrollen. Werbetreibende in Deutschland werden noch etwas auf die neuen Anzeigen warten müssen. Fraglich ist allerdings, ob die integrierte Kundenbewertung auf lange Sicht kostenfrei bleibt. Branchenriesen wie Google oder Amazon haben in der Vergangenheit schon öfter gezeigt, dass Features oft kostenpflichtig werden, sobald sie bei den Händlern eine gewisse Nutzerzahl überschreiten. Die neue AdWords könnten mit den Kundenbewertungen Händler in eine gewisse Abhängigkeit treiben, wenn sie wirklich die Klickrate signifikant erhöhen. Im harten Konkurrenzkampf wird dann kaum ein Händler um die neuen Anzeigen herumkommen.