Bislang ist das Verkaufen über Facebook keine leichte Angelegenheit. Viele Online-Händler, die sich durch die große Reichweite des sozialen Netzwerks auf Mehreinnahmen gefreut hatten, wurden bitter enttäuscht. Doch nun keimt Hoffnung. Ende September hat Facebook in den USA Facebook Gifts gestartet.
Wenn der beste Freund oder die beste Freundin Geburtstag hat und dazu die Geburtstagserinnerung bei Facebook aufpoppt, kann man nun mit nur wenigen Klicks ein passendes Geschenk dazu versenden. Gutscheine, Kleidung oder ein Elektroartikel - einfach alles, was das Herz begehrt. Und damit das Geschenk auch garantiert passt, richtet Facebook die Empfehlung nach den "Gefällt mir"-Angaben des zu Beschenkenden aus. Der muss bei Farbe und Größe noch seine eigenen Angaben dazu machen, sodass ihm letztlich auch garantiert das Geschenk passt und gefällt. Andernfalls kann er auch ein anderes vorschlagen.
Irgendwie nimmt dies dann auch wieder den Überraschungseffekt. Der Freude dürfte es dennoch keinen Abbruch tun. Damit sich das Ganze auch für Facebook lohnt, gibt es für Zuckerberg & Co. eine Vermittlungsgebühr. Die zahlt der Verkäufer. Im besten Falle freuen sich also der Schenkende, der Beschenkte, Facebook und der Facebook-Händler. Facebook-Freunde, die mit ihrem Geschenk prahlen wollen, können darüber eine Nachricht in der Chronik hinterlassen.
Facebook nutzt die Erfahrung von Karma
Bei Facebook Gifts wird nun auch deutlich, warum Facebook im Mai dieses Jahres das StartUp Karma übernommen hat. Karma entwickelte Geschenke-Apps und Facebook macht sich dieses Know-how nun zu Nutze. Zunächst einmal ist der Warenwert von Facebook Gifts auf 50 US-Dollar beschränkt, aber wer sagt denn, dass das so bleiben soll? Geschenke für Geburten, Hochzeiten oder Jubiläen liegen oft weiter über diesem Preis und Facebook wird darauf mittelfristig nicht verzichten können und wollen.
Nach den USA soll der UK-Markt in Angriff genommen werden. Für Deutschland gibt es noch keinen konkreten Roll-out-Plan. Lange hat es gedauert, bis Facebook seinen Börsenanhängern ein Konzept zur Monetarisierung des Netzwerks anbieten konnte. Facebook Gifts könnte die Lösung sein. Bezahlt wird per Kreditkarte. Das ist für viele Deutsche eine Hürde. Ob sie für Facebook Gifts zum Erfolgshindernis wird, bleibt abzuwarten.
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