Yahoo gilt aktuell noch immer als angeschlagen. Die Gewinne sinken und auch aus Kundensicht dürfte der Konzern nicht unbedingt als innovativster Player auf dem Markt gelten. Um sich jedoch weiterzuentwickeln und das Geschäft zu optimieren, hat das Unternehmen anscheinend ein neues Ziele ins Auge gefasst: Mithilfe der Übernahme von Flurry, einer amerikanischen Analysefirma, soll das Geschäft rund um mobile Werbung gravierend ausgebaut werden.
(Bildquelle Tablet-PC / mobile: cybrain via Shutterstock)
Google tut es. Facebook tut es. Und auch Yahoo will nun mitmischen und künftig verstärkt auf mobile Werbung setzen. Zu diesem Zwecke hat der Konzern die Firma Flurry übernommen. Diese wurde im Jahr 2005 gegründet und hat sich auf die Analyse und Auswertung mobiler Daten im Bereich Marketing spezialisiert.
Nach Angaben von Yahoo ist Flurry als Branchenführer in der Lage, auf 540.000 Apps zuzugreifen und dabei die Aktivitäten der Nutzer zu verfolgen und auszuwerten. Alles in allem kann das Analyseunternehmen mit monatlich rund 1,4 Milliarden mobilen Endgeräten (Smartphones und Tablet-PCs) also eine beachtliche Reichweite vorweisen.
Flurry soll neue Maßstäbe im Bereich „mobile Werbung“ setzen
Am gestrigen Montag wurde der Flurry-Kauf von Yahoo offiziell bekannt gegeben: Er sei ein „sinnvoller Schritt für das Unternehmen“. Die Analysefirma könne dabei helfen, bestehende Ressourcen besser zu nutzen, die Entwicklung und Optimierung von Apps zu fördern, Nutzer noch zielgerichteter und genauer anzusprechen und auf diese Weise die Umsätze im Bereich „mobile Werbung“ zu steigern. „Gemeinsam werden wir die mobilen Erlebnisse durch Produkte verbessern, die noch personalisierter und inspirierender sind“, ließ Yahoo in seiner Presseerklärung verlauten.
Kein professionelles Großunternehmen in diesem Sektor kommt wohl um die Analyse und Auswertung von Kundendaten herum. Nur wenn die Aktivitäten und Vorlieben der Nutzer bekannt sind, kann auch die (mobile) Werbung entsprechend angepasst, verbessert und attraktiver gestaltet werden. Das Geschäft mit mobilem Marketing gilt in der gesamten Branche als äußerst zukunftsträchtig und erfolgsversprechend.
Obwohl Yahoo selbst keine finanziellen Angaben zur Übernahme von Flurry gemacht hat, belaufen sich die Kosten der Übernahme laut Medienangaben auf mehr als 200 Millionen US-Dollar (dies entspricht knapp 150 Millionen Euro). Demnach wäre es der finanziell schwerwiegendste Zukauf, den Yahoo in den vergangenen zwei Jahren durchgeführt hat.
Abgesehen vom Trend in Richtung M-Commerce allerdings, versucht Yahoo sich wohl auch von seiner Abhängigkeit von Alibaba zu befreien. Immerhin hält Yahoo noch rund ein Viertel Anteile an Alibaba und hat dem chinesischen Unternehmen positive Erträge zu verdanken.
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