Facebook treibt seine Bemühungen voran, den direkten Verkauf von Waren über den Newsfeed zu ermöglichen. Dem fiel nun ein älteres Angebot zum Opfer: ‚Gifts‘, der Gutscheinkarten-Dienst von Facebook soll geschlossen werden.
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Facebook hört auf, eigene Produkte an seine Nutzer verkaufen zu wollen: Zum 12. August soll das Gutschein-Angebot ‚Gifts‘ eingestellt werden. Wie TechCrunch berichtet, hängt die Schließung von Gifts mit dem Angebot an Unternehmen, über die Plattform Waren zu verkaufen, zusammen. Facebook könne in Zukunft über Werbeeinnahmen und mögliche Gebühren bei dem Verkauf über den neuen „Kaufen“-Button „eine Menge Geld“ einnehmen. Ein eigenes Angebot von elektronischen Gutscheinen rentiere sich damit nicht mehr.
Facebook beteuerte, seine Erfahrungen für die Zukunft nutzen zu wollen: „Wir werden alles, was wir bei Gifts gelernt haben, nutzen, um neue Möglichkeiten zu erschließen, mit denen wir Unternehmen und Entwicklern helfen können, mehr Verkäufe im Netz, mobil und direkt über Facebook zu erreichen“, so das Unternehmen.
Facebook will zur E-Commerce-Plattform werden
Seit geraumer Zeit bereitet sich Facebook auf ein verstärktes Engagement in Richtung E-Commerce, beziehungsweise F-Commerce, vor. Mitte Juni 2014 wurde bekannt, dass das Unternehmen den PayPal-Präsidenten David Marcus ins Team geholt hat. Damit scheint das Netzwerk seine Bemühungen hinsichtlich mobiler Zahlungslösungen, möglicherweise über seine Messenger-App, verstärken zu wollen. Vor wenigen Tagen wurde dann der neue „Kaufen“-Button vorgestellt, mit dem es Unternehmen ermöglicht werden soll, Produkte direkt über den Newsfeed zu verkaufen – ohne, dass die Kunden die Plattform verlassen müssen.
Auch in Sachen Werbung steht Facebook nicht still: Kurz nach der Ankündigung des neuen „Kaufen“-Buttons wurden neue Optionen für Werbetreibende vorgestellt: Sie können nun ihre Werbung noch gezielter an Zielgruppen richten und unter anderem auch auswählen, auf welchen Endgeräten die Anzeigen geschaltet werden sollen.
'Gifts' scheiterte von Anfang an
Facebook hatte Gifts im September 2012 gestartet. Ursprünglich handelte es sich dabei um Produkte, wie etwa Plüschtiere, die die Nutzer sich gegenseitig zum Geburtstag schenken sollten. Dafür wies Facebook die User auch relativ aufdringlich auf das Angebot hin. Das Vorhaben scheiterte: Die Nutzer zeigten sich nicht bereit, Geld im Geschenke-Shop zu lassen.
Im August 2013 veränderte das Unternehmen deshalb das Angebot und konzentrierte sich komplett auf Gutscheine. Obwohl sich darunter auch große Marken, wie beispielsweise iTunes oder Starbucks, fanden, blieb der Erfolg weiterhin aus. Die Schließung von Gifts ist also ein Schritt, der auch schon früher hätte vollzogen werden können. Ob Facebook aber mit seinem neuen E-Commerce-Modell mehr Erfolg haben wird, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.
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