Schon seit dem 4. Februar sind erweiterte Kampagnen (Enhanced Campaigns) in Google-AdWords-Konten verfügbar. Sie sollen Werbetreibenden die Möglichkeit für eine noch gezieltere Aussteuerung ihrer Anzeigen bieten. Doch jede Medaille hat auch ihre Kehrseite, so auch die erweiterten Kampagnen. Und diese zeigt sich beim täglichen Umgang mit dem neuen Feature.
Wie immer sind die Beispiele von Google total überzeugend und vielversprechend. So kann ein Café-Betreiber beispielsweise dank der erweiterten Kampagnen alle Smartphone-Nutzer im Umkreis von einem Kilometer zwischen 7 und 11 Uhr mit einer speziellen Frühstücks-Anzeige ansprechen. Die erweiterten Kampagnen machen es möglich. Er kann durch einen erhöhten Klickpreis auf die Keywords "Frühstück" und "Café" dafür sorgen, dass er in dieser Zeit auch garantiert gefunden wird.
Kaum Mehrwert für Versandhändler
Soweit, so gut. Aber was ist mit dem Versandhändler, der gar kein Ladengeschäft hat? Welchen Mehrwert bieten die erweiterten Kampagnen für ihn? Er hat nichts von der lokalen Aussteuerung seiner Anzeigen und ob jemand über einen Desktop-Computer, ein Tablet oder ein Smartphone kauft, ist ihm auch relativ gleichgültig - wenn die Kosten pro Conversion stimmen. Mancher hat auch schon schlechte Erfahrungen mit der Ausrichtung auf Mobiltelefone gemacht und möchte dort gar nicht mehr werben. Er ist mit der Umstellung dazu gezwungen, die Mobiltelefone als Gerät hinzuzufügen.
Ein Trick hilft jedoch dabei, die Anzeigenschaltung auf Mobiltelefonen zu verhindern. Man muss bei der Einrichtung der erweiterten Kampagne im Fenster "Gebote für Mobilgeräte anpassen" die Option "Benutzerdefinierte Gebotsanpassung verwenden" auf "Verringern um 100%" einstellen. Dann wird für die Anzeigenschaltung auf Mobiltelefonen nichts geboten und so fallen auch keine Impressions und keine Kosten an.
Die Vorteile
Doch bei all den Nachteilen sollen die Vorteile nicht unter den Tisch fallen. Es gibt tatsächlich auch einen Mehrwert für diesen Versandhändler. Die erweiterten Kampagnen haben eine echte Verbesserung im Gepäck: Sitelinks auf Anzeigengruppen-Ebene. Bislang konnte man Sitelinks nur auf Kampagnenebene festlegen und das konnte mitunter ziemlich ungenau sein.
Gehen wir einmal von einem Schuhhändler aus, der in einer Kampagne Anzeigengruppen für Sneakers, Stiefel, Plateauschuhe, etc. angelegt hat. Bislang musste er sich für einige wenige Schuhmodelle entscheiden, wenn er sie als Sitelinks verwenden wollte. Jetzt kann er für jede dieser Anzeigengruppen eigene Sitelinks anlegen. Am Beispiel der Sneakers zum Beispiel "Sneakers von Adidas", "Blaue Sneakers" oder "Sneakers für unter 50 EUR". Das ist ein echter Mehrwert und bringt ihn und seine Anzeige wieder einen Schritt näher an den Klick des Users.
Übrigens: Bis Juni muss jede Kampagne auf die erweitere Version umgestellt worden sein, ansonsten übernimmt das Google für Sie.
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