Facebook sammelt über die unterschiedlichsten Kanäle Daten von Nutzern. Das wollen sich Online-Händler und Verlage jedoch nicht länger gefallen lassen und gehen deshalb gegen die Sammelwut vor. Internet-Experten haben nämlich festgestellt, dass von einigen Seiten jetzt weniger Daten zu Facebook fließen.
(Bildquelle Likes weltweit: Wichy via Shutterstock)
Einige Internet-Experten haben festgestellt, dass manche Internet-Seiten weniger Daten an Facebook weiter geben als manch andere. Festgestellt wurde das unter anderem von Ghostery, deren Software den Pixel-Code von Facebook erkennt. Der Datenschutzsoftware-Hersteller erklärt, dass die Tracking-Pixel von Facebook durchgehend Informationen an das Social-Network schickt. Seit Frühjahr diesen Jahres, so die Betreiber, findet die Software auf Webseiten wie zum Beispiel der New York Times und Airbnb den Facebook-Code immer seltener. Grund dafür könnte eine Veränderung der Facebook Pixel sein.
Online-Händler und Verleger haben Angst vor der Datenmasse
Die ausführliche Auswertung der Daten macht vielen Online-Händlern und Verlegern Angst. Bereits vor einigen Monaten hat Facebook mit der Erstellung von Nutzerprofilen begonnen. Dadurch wollte das Unternehmen Werbenden die Möglichkeit geben, Anzeigen noch mehr zu personalisieren. Jetzt sind jedoch viele besorgt, dass mit den detaillierten Profilen auch die Konkurrenten mehr Informationen erhalten und so besser Neukunden generieren können.
Online-Händler und Verlage unterliegen hier aber einem Zwiespalt. Zum einen sind sie auf die Daten, die Facebook über das Nutzer- und Surfverhalten der User hat, angewiesen, um Werbung zielgruppengerichtet zu schalten. Zum anderen wachsen jedoch die Skepsis und das Unbehagen bezüglich der Datenmasse. Natürlich ist Facebook nicht das einzige Unternehmen, dass mit Hilfe von Cookies die User verfolgt, allerdings kann das Soziale Netzwerk die „anonymen“ Daten mit den Klarnamen verbinden und somit weit mehr mit den Daten anfangen als zum Beispiel Google.
Wie Facebook an die Daten kommt
Es ist mittlerweile üblich, dass sowohl Online-Shops als auch Newsportale auf ihren Seiten einen Facebook-Code einbauen. Dadurch bieten sie ihren Usern die Möglichkeit, Inhalte zu liken und weiterzuempfehlen. Durch diesen Code ist allerdings Facebook dazu in der Lage, das Verhalten aufzuzeichnen. Das ist neben den bereits erwähnten Cookies die zweite Möglichkeit für Facebook zur Datengenerierung.
Auch bei den mobilen Anwendungen sammelt das Netzwerk Daten. Die Hardware-Identifizierungsnummer der Software-Nutzer wird von einigen App-Entwicklern direkt an Facebook weitergegeben. Die ID kann dann – wie bei den Cookies – einfach mit den Nutzern in Verbindung gebracht werden.
Nach Angaben von t3n gibt Facebook jedoch an, dass es bisher noch keine Daten von anderen Seiten nutzt. Ob und wann sich das ändert, ist bisher noch nicht bekannt. Ein Sprecher erklärt jedoch, dass wenn sich das Vorgehen ändert, die Herausgeber der Daten selbst entscheiden können, ob sie die Informationen weitergeben wollen. Wie sich das auf die Verbreitung der Inhalte innerhalb von Facebook auswirkt, ist nicht bekannt. Es bleibt aber anzunehmen, dass es nicht gerade positiv sein wird.
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