Black Friday: Kundschaft erwartet 50 Prozent Rabatt

Die Schnäppchentage in der Vorweihnachtszeit sind bei Verbraucher:innen nicht mehr wegzudenken: 83 Prozent von ihnen wollen in diesem Jahr in der Black Week Shopping-Angebote nutzen. Allerdings sind die Käufer:innen bei ihrer Einkaufstour nicht nur ähnlich zurückhaltend wie im Vorjahr, sondern haben auch die Erwartungen nach oben geschraubt: Für einen guten Deal erwarten sie, dass ein Produkt nur halb so viel kostet wie üblich, zeigt eine aktuelle, repräsentative Befragung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC.

„Die Konsument:innen sind anspruchsvoller geworden“, erläutert PwC-Handelsexperte Christian Wulff. „Erst eine Preisreduktion von 50 Prozent gilt ihnen heute als echtes Schnäppchen.“ Das ist deutlich mehr als im Vorjahr – damals wurde noch ein Preisnachlass von rund 38 Prozent als guter Deal aufgefasst. „Für Händler ist es deshalb sinnvoll, nur wenige, dafür aber wirklich attraktive Angebote bereitzustellen, die das sinkende Budget der Kund:innen ebenso berücksichtigen wie das gestiegene Interesse an Aspekten der Nachhaltigkeit. Dann stehen die Chancen gut, dass die Black Week zum Auftakt für ein umsatzstarkes Weihnachtsgeschäft wird“, so Wulff.

Sparsamkeit und Konsumbewusstsein zum Black Friday

Rund 68 Prozent ihres Budgets wollen die Menschen in der Black Week beim Online-Shopping ausgeben. Der stationäre Handel bleibt aber weiterhin relevant, für 58 Prozent der Befragten ist es wichtig, sowohl online als auch stationär zu kaufen. Für den Einkauf im Geschäft ist aber nur etwa jeder vierte Euro vorgesehen, teilt PwC zur Studie mit.

Galt Black Friday früher noch als ein Event, bei dem oft hemmungslos Schnäppchen geshoppt wurden, so hat sich das Konsumverhalten inzwischen gewandelt. Eingeplant werden etwa 277 Euro für Käufe in der Black Week – das ist ein bisschen weniger als noch im Vorjahr (281 Euro). Jede:r Vierte hat nach eigenen Angaben aber auch weniger Geld zur Verfügung. Zudem wird bewusster geshoppt: 27 Prozent der Befragten sagten, dass sie weniger ausgeben wollen, um nicht zu viel Besitz anzuhäufen. 40 Prozent wollen nur kaufen, was sie benötigen. Jede:r Fünfte vermeidet gezielt den Kauf von Fast Fashion und achtet nicht nur auf den Preis, sondern auf Qualität.

Darauf sollten Online-Shops in diesem Jahr achten

Händler:innen sollten sich bewusst sein, dass ihre Kundschaft sehr gezielt und weniger impulsiv shoppt. Ein Viertel der Käufer:innen hatte zum letzten Black Friday bestimmte Produkte im Sinn, ebenso viele erstellen sich eine Liste mit Produkten, nach denen sie Ausschau halten. Es wurde aber auch einfach durch Angebote gestöbert, 18 Prozent kauften dann ein Produkt aus dem Impuls heraus. Genutzt wird der Black Friday vor allem für den Kauf von Elektronikartikeln (47 Prozent). Ein Drittel kauft Kleidung, Schuhe und Accessoires, 26 Prozent kaufen Weihnachtsgeschenke. Für Freunde wollen vor allem die jüngeren Leute einkaufen (42 Prozent).

Nicht immer war die Kundschaft zufrieden. Dass Händler:innen aus ihrer Sicht zu knapp kalkulierten, und Angebote deshalb zügig vergriffen waren, ärgerte etwa 15 Prozent der Kund:innen. 14 Prozent von ihnen kritisieren indes, dass sie zu diesem Anlass generell dazu bewogen werden, mehr bzw. überhaupt Geld für unnötige Dinge auszugeben. Ein Viertel der Befragten war sich nicht sicher, ob ihr Kauf auch tatsächlich ein Schnäppchen war.

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