Retail Media: PayPal will kleinen Händlern neue Einnahmequellen bieten

Veröffentlicht: 09.10.2025
imgAktualisierung: 09.10.2025
Geschrieben von: Hanna Behn
Lesezeit: ca. 3 Min.
09.10.2025
img 09.10.2025
ca. 3 Min.
PayPal Logo auf Smartphone und im Hintergrund
rafapress / Depositphotos.com
Der Payment-Dienstleister mischt zunehmend im Werbegeschäft mit. Jetzt will man explizit für kleine Unternehmen Retail-Media-Ads anbieten.


Der Bezahldienst PayPal baut sein Werbegeschäft weiter aus. Mit einem eigenen Ads-Angebot will man noch gezielter kleine Unternehmen ansprechen und unterstützen. Der neueste Vorstoß: Mit PayPals neuem Ad Manager sollen sich auch kleine Händler:innen ihr eigenes Retail-Media-Netzwerk aufbauen und auf diese Weise neue Einnahmequellen erschließen können.

Was ist Retail Media?

Retail Media bezeichnet Werbeflächen, die beispielsweise im Online-Shop von Händler:innen angezeigt werden. Die Werbeflächen können von externen Marken gebucht werden, die ihre Produkte dann etwa auf Kategorieseiten oder Detailseiten präsentieren können. Welche Marken oder Branchen platziert werden, kann dabei zuvor ausgewählt werden. Die Buchungen können zusätzliche Erlöse bringen. Händlerdaten sind dabei besonders wertvoll, weil sie ein effektives Zielgruppentargeting ermöglichen.

PayPal will Zugang zu Retail Media „demokratisieren“

Aus Sicht von PayPal ist Retail Media derzeit eher den großen Playern vorbehalten – und das wolle man ändern: „Kleine Unternehmen sind das Rückgrat unserer Wirtschaft, aber sie wurden von der Revolution im Bereich der Einzelhandelsmedien ausgeschlossen, die die Art und Weise verändert, wie große Einzelhändler Einnahmen erzielen“, sagt Mark Grether, SVP und General Manager von PayPal Ads, laut Unternehmensmitteilung. „PayPal Ads Manager ändert diese Situation grundlegend. Wir ermöglichen kleinen Unternehmen die Teilnahme an demselben margenstarken Werbemodell, das das Wachstum einiger der größten Unternehmen der Welt antreibt, und schaffen gleichzeitig Tausende neuer, hochwertiger Werbeplatzierungen für Marken.“ Grether hat bereits beim Fahrtenvermittler Uber das Retail Media Business verantwortet.

Hierzulande bieten große Handelsunternehmen – etwa Rewe, DM oder MediaMarkt – sowie Marktplätze Retail Media an. Aber die Anbieter-Landschaft verändert sich bereits, wie der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) ermittelt hat: Supply Side Platforms (SSPs), Demand Side Platforms (DSPs) und andere AdTech-Provider werden eine verstärkte Rolle einnehmen, die die Werbeplatzierungen bündeln und Direktbuchungen bei großen Plattformen somit zunehmend ablösen könnten. PayPal dürfte sich da geschickt einreihen – und genießt darüber hinaus bereits eine hohe Markenbekanntheit.

PayPal wird zum Werbeanbieter

Der neue Ads Manager übernimmt die Anmeldung, die Integration der Banner und bietet KMU auch eine Auswahl der Werbepräferenzen an, sodass sie die Werbung für bestimmte Produkte oder Marken in ihrem Shop ausschließen können. PayPal platziert und liefert – basierend auf diesen Präferenzen und anderen Faktoren – automatisch die relevanten Anzeigen. Das erspart es Händler:innen, zu veröffentlichende Anzeigen manuell auszuwählen. Im PayPal Merchant Center kann die Anzeigenperformance anschließend gesteuert und überwacht werden. Die Gewinne werden dem PayPal-Konto gutgeschrieben.

Mit der Einführung des Werbetools verlässt der Zahlungsanbieter seine klassische Spielwiese und eröffnet auch sich selbst neue Einnahmemöglichkeit. Schon länger sind PayPals Pläne bekannt, auf Basis von Kaufdaten personalisierte Werbung auszuspielen. Grundlage für dieses neue Werbegeschäft ist das tatsächliche Kaufverhalten seiner Nutzer:innen.

PayPals Ads Manager soll Anfang 2026 in den USA eingeführt werden, „später“ aber auch in Großbritannien und Deutschland, heißt es in der Ankündigung.

Veröffentlicht: 09.10.2025
img Letzte Aktualisierung: 09.10.2025
Lesezeit: ca. 3 Min.
Artikel weiterempfehlen
Hanna Behn

Hanna Behn

Hanna analysiert Trends im digitalen Handel und beleuchtet Leadership-Themen sowie persönliche Geschichten aus dem Alltag von Händler:innen.

KOMMENTARE
0 Kommentare
Kommentar schreiben